Diese Bürgermeister haben Morddrohungen erhalten
DRESDEN - 80-Stunden-Wochen, Morddrohungen oder mal ein Schwatz mit Bürgern im eigenen Vorgarten: Fünf sächsische Ober- und Bürgermeister plauderten am Dienstagabend in Dresden offen über ihre Sorgen und Aufgaben als gewählte Chefs sächsischer Städte. Geladen hatte der Verein Atticus.
Burkhard Jung (59, SPD, Leipzig) würde seinen Job jederzeit wieder machen: „Kommunale Politik ist der Königsweg“, so seine Überzeugung. Dirk Hilbert (45, FDP, Dresden) zögerte kurz: In diesen Zeiten sei die Aufgabe sehr herausfordernd, nicht jeder Moment vergnügungssteuerpflichtig. Trauriger Beweis: Auf die Frage von Atticus-Moderator Eric Hattke, wer noch keine Morddrohung im Amt erhalten habe, konnte keiner der fünf Gäste den Arm heben.
Alexander Ahrens (SPD, Bautzen) stellt sich seit zwei Jahren den Herausforderungen in Bautzen: „Wir haben Verkehrsnetze, die den Namen nicht vertragen.“Einigkeit mit Martina Angermann (SPD, Arnsdorf) und Jens Krauße (SPD, Großharthau) gab’s beim lahmen Internet. Freistaat und Bund müssten dringend handeln, um nicht den Netzanschluss zu verlieren.
Während Amtskollege Jung aus Leipzig von Arbeitsbelastungen von bis zu 80 Stunden pro Woche sprach, hat Jens Krauße in Großharthau kurze Wege: Bürgersprechstunden werden auch mal im Vorgarten abgehalten. dbr