Wie spielt man Erich Honecker?
Der Dresdner Martin Brambach über seine Rolle als Ex-DDR-Staats-Chef im Exil
BERLIN - Taugt Erich Honecker als Held einer Komödie? Und wie schafft man es, Honi nicht nur als Betonkopf oder nur als armen Alten zu zeigen? Martin Brambach (49) hat den unmöglichen Spagat hingekriegt. Zum 27. Tag der Deutschen Einheit ist er morgen Abend (20.15 Uhr, ARD) in „Willkommen bei den Honeckers“als Staatsratsvorsitzender im chilenischen Exil zu sehen.
„Jeder hat ja Honecker noch im Ohr, der so eine Mischung aus Saarländisch und Sächsisch gesprochen hat. Es ist schon eine tolle Rolle - ein Geschenk!“, sagt Brambach. Der gebürtige Dresdner stand als Kind selbst am Straßenrand und winkte Honecker zu. Beim Vorbereiten auf diese sehr spezielle Rolle nütze ihm das nicht viel: „Ich habe mich vorher eigentlich nie mit Honecker beschäftigt, das Rollenangebot ist mir ja in den Schoß gefallen“, sagt Brambach. „Und Honecker war ja zu dem Zeitpunkt, an dem die Geschichte spielt, schon sehr alt, was es nicht einfacher macht. Er ist einerseits ein Täter, er hat die Mauer gebaut und den Schießbefehl mitzuverantworten. Aber auf der anderen Seite ist er dann auch ein alter Mensch, der nach Strich und Faden betrogen wird.“
Unterm Strich kann Martin Brambach mit „seiner“Honecker-Figur aber gut leben. „Jedenfalls finde ich, dass es geglückt ist, zu zeigen, wie starrköpfig er ist, dass er ein Betonkopf ist, dass man für Momente aber auch Mitgefühl mit ihm hat.“