„Es macht keinen Sinn“Werner fällt aus
Auch Gomez fehlt Löw hat große Personalsorgen
FRANKFURT/M. - Zumindest der Bundestrainer selbst gab rechtzeitig Entwarnung. Joachim Löw war nach einem grippalen Infekt dabei, als sich seine dezimierte Mannschaft in der mondänen Villa Kennedy in Frankfurt versammelte - anders als Timo Werner.
Der Leipziger Himmelsstürmer musste Löw für das morgige „Endspiel“in der WM-Qualifikation in Nordirland (20.45 Uhr/RTL) sowie den Abschluss drei Tage darauf gegen Aserbaidschan absagen.
„Momentan ist an spielen nicht zu denken. Wir müssen jetzt einfach schauen, dass Timo wieder gesund wird“, sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. Die Mediziner des Klubs hatten beim 21-Jährigen eine Blockade der Halswirbelsäulenmuskulatur und des Kiefergelenks als Folge von Überbelastung diagnostiziert. Dies habe beim Champions-League-Spiel in Istanbul vergangene Woche zu Atemnot und Schwindel geführt. „Es macht keinen Sinn“, Werner zum DFB zu schicken, betonte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick. Das musste auch Löw nach Telefonaten mit den RB-Verantwortlichen und Werner einsehen.
Der Bundestrainer hat nun ein veritables Sturmproblem, muss er doch bereits auf den verletzten Mario Gomez verzichten. Und das gegen die von ihm selbst so bezeichnete „Heimmacht“Nordirland, die im Windsor Park von Belfast noch kein Gegentor bekommen hat und in sieben von acht Quali-Spielen die Null hielt. „Ein interessantes Spiel“erwartet Löw, dessen Mannschaft nach acht Siegen ein Unentschieden reicht, um das Ticket zur WM in Russland 2018 zu lösen. Im Hinspiel vor genau einem Jahr gab es ein lockeres 2:0.
Als Ersatz für Werner und Gomez stehen Lars Stindl, Sandro Wagner und der von Löw zurückgeholte Leroy Sané bereit. WM-Held Mario Götze wird nach seinem Comeback geschont, Alternativen wie Mark Uth oder Maximilian Philipp müssen auf die November-Spiele hoffen - Löw verzichtete wie üblich auf eine Nachnominierung. Rund acht Monate vor der Endrunde in Russland (14. Juni bis 15. Juli) hat er aber weitere personelle Probleme. Kapitän Manuel Neuer, Jonas Hector, Benedikt Höwedes und Marco Reus fallen länger aus. Überdies fehlen die angeschlagenen Weltmeister Sami Khedira und Mesut Özil. Rückkehrer Jerome Boateng sowie seine Bayern-Kollegen Mats Hummels und Thomas Müller sollen die Mannschaft jetzt führen.