20-Jähriger wurde Opfer eines Verbrechens
Wende im Fall Gerd Seidel (20): Zeugen hatten die verweste Leiche des Chemnitzers Mitte September in einer Industriebrache in der Zwickauer Straße gefunden (MOPO berichtete). Kripo und Staatsanwaltschaft gehen inzwischen von einem Verbrechen aus.
Nach wie vor liegt das Obduktionsergebnis nicht vor. „Das hat mit dem Zustand des Leichnams zu tun“, sagt Staatsanwältin Ingrid Burghart (52). „Aber die schwerwiegenden Verletzungen sprechen für ein Tötungsdelikt. Ärzte versuchen zu rekonstruieren, wie welche Wunde im Körper von Gerd Seidel zustande kam.“
Bekannt ist, dass der Chemnitzer Drogenprobleme hatte und seit 2013 oft in Konflikt mit der Polizei gekommen war. Zuletzt drohte ihm eine Anklage wegen Drogenbesitzes und Diebstahls.
Gerd Seidel hatte sich zuletzt Hilfe bei den Streetworkern des AJZ geholt, war in einer berufsfördernden Maßnahme des Projekts „Startklar“im Don-Bosco-Haus. Details wollten Mitarbeiter nicht nennen. Sie sagten nur, dass Gerd Seidel versucht habe, „sein Leben in den Griff zu kriegen“.
Mit einem Aufruf sucht die Kripo Zeugen, die bei der Aufklärung des Falls helfen können. Bisher sind nur wenige Hinweise eingegangen. Wer hat Gerd Seidel seit Ende Juli gesehen? Wo? Hinweise unter Telefon 0371/3873445. bri