Sondersitzung zum Gewandhaus gefordert
Architekten gefeuert
ZWICKAU - Prestigeobjekt Gewandhaussanierung wird’s ein Rohrkrepierer? Ist Zwickau mit derartigen Projekten überfordert? Nachdem die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche den zuständige Architekten feuerte (MOPO berichtete), werden jetzt Rufe nach lückenloser Aufklärung laut.
„Man muss doch mal feststellen, wer da was verpennt hat“, sagt Sven Wöhl (45), Geschäftsführer der Stadtratsfraktion der Linken, und will vor allem die Sachlage geklärt haben. Wöhl fordert die umgehende Einberufung eines Sonderstadtrates, um der Sache auf den Grund gehen zu können. „Spätestens nächste Woche Donnerstag oder Freitag muss der stattfinden“, legt er sich fest.
Für Wöhl ist klar: „Das Thema hat eine Tragweite, die man nicht in einem Ausschuss diskutieren darf. Das muss auf die große Bühne.“Unterstützung finden die Linken dabei bei der SPD und der AfD. Alle drei Fraktionen haben einen gemeinsamen Antrag zur Einberufung des Sonderstadtrates unterzeichnet.
Wöhl befürchtet, dass es „beim Gewandhaus genauso ein Desaster gibt wie beim Konservatorium“. Dessen Sanierung war drei Millionen Euro teurer und dauerte zudem deutlich länger als ursprünglich geplant.
Das Gewandhaus hat seine Heimat in einem über 500 Jahre alten Gebäude am Zwickauer Hauptmarkt. Das wird seit Dezember 2016 saniert. Kostenpunkt: rund 15 Millionen Euro. Zuletzt gab es immer wieder Verzögerungen im Bauablauf. Der ursprüngliche Termin der Wiedereröffnung 2019 wird nach Lage der Dinge nicht zu halten sein. Frank Harnack