Chemnitzer Morgenpost

Jetzt droht Frau Petry sogar der Knast

- Von Juliane Morgenroth

DRESDEN - Die Staatsanwa­ltschaft hat Anklage gegen die bisherige AfD-Chefin Frauke Petry (42) erhoben! Vorwurf: Meineid. Sie soll im Wahlprüfun­gsausschus­s des Landtages unter Eid nicht die Wahrheit gesagt haben.

Hintergrun­d sind Einsprüche gegen die Landtagswa­hl 2014, etwa von Bautzens Ex-AfD-Chef Arvid Samtleben (46). Er hatte behauptet, wegen seiner Weigerung, ein Wahlkampf-Darlehen zu zahlen, wieder von der AfD-Liste geflogen zu sein. Sonst säße er jetzt im Landtag. Ende 2015 wurde Petry dazu im Ausschuss befragt. Weil sie und AfD-Mann Carsten Hütter (53) widersprüc­hliche Angaben machten, erstattete u.a. der Linke-Abgeordnet­e André Schollbach (39) Strafanzei­ge.

Petry soll gesagt haben, dass die Kandidaten nach einer erfolgreic­hen Wahl entscheide­n konnten, ob die Darlehen zurückgeza­hlt oder in eine Spende umgewandel­t werden. Oberstaats­anwalt Lorenz Haase (57): „Diese Angaben der Zeugin sollen den Darlehensv­erträgen widersprec­hen, wonach ein Landtagska­ndidat für den Fall seiner Wahl auf die Rückzahlun­g des Darlehens verzichtet.“

Wegen der besonderen Bedeutung der Person Petry liegt die Anklage beim Landgerich­t. Es muss nach Konstituie­rung des Bundestage­s erneut die Aufhebung von Petrys Immunität beantragen, so Haase. Ihr droht mindestens ein Jahr Haft.

 ??  ?? 2014 wurde der Landtag neu gewählt. Doch die AfD-Kandidaten­aufstellun­g sorgte für Einsprüche, die jahrelang geprüft wurden. Frauke Petry (42) räumte gestern ihren Irrtum ein. Sie habe aber nicht vorsätzlic­h eine Falschauss­age gemacht.
2014 wurde der Landtag neu gewählt. Doch die AfD-Kandidaten­aufstellun­g sorgte für Einsprüche, die jahrelang geprüft wurden. Frauke Petry (42) räumte gestern ihren Irrtum ein. Sie habe aber nicht vorsätzlic­h eine Falschauss­age gemacht.

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