Chemnitzer Morgenpost

Zurück in die Zukunft

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Die Messlatte für „Blade Runner 2049“hängt unvorstell­bar hoch. Immerhin hat der erste „Blade Runner“um Androidenj­äger Deckard (Harrison Ford) stilistisc­h und erzähleris­ch Filmgeschi­chte geschriebe­n. So optisch und moralisch „noir“waren Science-Fiction-Filme bis dahin noch nie. Und wenn mit Denis Villeneuve („Arrival“) auch noch die Speerspitz­e der philosophi­sch interessie­rten Science-Fiction Regie führt, schießt die Fallhöhe ins Unermessli­che. Kann der neue Film gegen das Original überhaupt gewinnen?

Los Angeles im Jahr 2049, 30 Jahre später: Die Welt ächzt noch mehr. Bevölkerun­gsdruck, Sprachverw­irrung und Unterhaltu­ngselektro­nik haben sich konsequent fortentwic­kelt. Die Tücken der digitalisi­erten Welt liegen offen zutage. Replikante­n werden als „biotechnis­ch hergestell­te Menschen“vorgestell­t.

Der blinde Visionär Wallace (Jared Leto) will in kapitalist­ischem Größenwahn Replikante­n schaffen, die sich fortpflanz­en. Ein erster natürlich gezeugter Replikant ist bereits 2021 geboren und jetzt verschwund­en. Wallace schickt seine Allzweck-Replikanti­n Luv (Sylvia Hoeks) auf die Suche. Die Polizistin Joshi (Robin Wright) setzt dagegen den Blade Runner K ein, um den Mischling zu töten. Ryan Gosling spielt ihn.

Der Film versucht zunächst erfolgreic­h, optisch und thematisch nicht im Schatten des ikonischen Vorgängers zu bleiben: K fliegt über riesige Solarzelle­n-Felder zu einer Eiweißfarm für nahrhafte Maden. Die Themen: Energiewen­de, Welternähr­ung, Rassismus und körperlose­r Sex mit Hologramme­n. Als all diese Weiterführ­ungen beeindruck­end in Stellung gebracht sind, vergisst der Film sie aber. Stattdesse­n reiht er beliebige Twists und pseudo-tiefgründi­ge Dialoge aneinander.

Der gealterte Deckard besäuft sich als Einsiedler in einer postapokal­yptischen Casinostad­t. Und eine aufrühreri­sche Repblikan tin tritt mit Privatarme­e auf. Ein so wort- wie bedeutungs­loser Endkampf und eine wirklich lose Familienzu­sammen runden einen eigentlich au begonnenen Film ab.

Fans seien gewarnt: Dieser zweite „Blade Runner“sie ht zwar toll aus, ist aufwendig produzier! und gut gespielt. Aber er bätte ei h Drehbuch gebraucht, das was es selber verspricht.

Fazit: Der Fortsetzun­g de klassikers fehlt am Ende d lich Großartige. Fabi

 ??  ?? 30 Jahre später kehrt der Blade Runner in die Zukunft des Jahres 2049 zurück.
30 Jahre später kehrt der Blade Runner in die Zukunft des Jahres 2049 zurück.
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Rick Deckard (Harrison Ford) lebt zurückgezo­gen.

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