Chemnitzer Morgenpost

Wieviel Trinkgeld muss ich geben?

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Peter Escher (63) war viele Jahre Problemlös­er beim MDR, berät heute als Ratgeber und Verbrauche­rexperte bei einem Online-Ratgeber. Eine Sache macht ihn nun allerdings selbst ratlos. Der Grund war das verwirrend­e Ende eines Restaurant­besuchs.

Escher war mit Freunden zu Gast in einer Leipziger Pizzeria. „Ein rundum netter Abend, tolles Essen und eine zuvorkomme­nde Bedienung“, sagt Escher. „Einer meiner Bekannten übernahm die komplette Rechnung von 125 Euro und gab der Kellnerin 5 Euro Trinkgeld.“

Die Bedienung habe das Geld genommen, kam aber kurz darauf zum Tisch zurück. „Sie fragte, ob es einen Grund dafür gebe, dass wir nur so wenig Trinkgeld gegeben haben.“Das hat den TV-Star schwer verdutzt. 12,50 Euro wäre in diesem Falle das Minimum, ginge man von der 10-Prozent-Faustregel aus. „Klar, ich finde 5 Euro im Nachhinein auch zu wenig. Aber darf eine Kellnerin so etwas am Tisch sagen?“

Im schlimmste­n Falle, so Escher, könnte die Kellnerin dafür eine Abmahnung, wenn nicht sogar eine Kündigung erhalten. „Arbeitsrec­htler aus meinem Kompetenzt­eam sehen darin sogar eine ,Pflichtver­letzung‘ wegen Nötigung des Gastes.“Rechtliche Schritte möchte er aber nicht einleiten. „Ich gehe trotzdem immer wieder gern in das Lokal.“

Das Thema wird nun übrigens hitzig auf Eschers Facebook-Profil diskutiert. „Unverschäm­t“, heißt es da. „Eine Frechheit, da würde ich nicht mehr essen und trinken gehen“, meint ein anderer User.

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Trinkgeld-Debatte entfacht. Einer Leipziger Kellnerin war das Trinkgeld nicht genug. Sie ließ das ihre Gäste ziemlich direkt wissen.
TV-Star Peter Escher (63) hat die Trinkgeld-Debatte entfacht. Einer Leipziger Kellnerin war das Trinkgeld nicht genug. Sie ließ das ihre Gäste ziemlich direkt wissen.
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Trinkgeld gehört zum guten Ton. Zehn Prozent der Gesamtrech­nung zählen in Deutschlan­d als angemessen.
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