Die Ruhe vor dem Sturm gegen Fürth
Das ging alles so rasend schnell. Am 2. September noch A-Junioren-Trainer in Kiel, eine Woche später schon Zweitliga-Premiere mit dem FC Erzgebirge beim 2:1-Sieg in Ingolstadt. Fünf Partien in vier Wochen. Vollgas jeden Tag - und dabei das Neue aufsaugen. In der Länderspielpause konnte sich Aue-Coach Hannes Drews mal kurz runterfahren.
Er nutzte die Tage nach dem 1:2 gegen Union für einen Abstecher nach Hause. Ostseeluft schnuppern, alles mal sacken lassen. Von 0 auf 100 in nur wenigen Wochen auch für einen 35-Jährigen ist das nicht ganz einfach. „Ich hatte tatsächlich in der letzten Woche mal Zeit, darüber nachzudenken, was alles passiert ist. Das tat gut, um mal einiges zu verarbeiten“, lacht das Nordlicht: „Es war wichtig, aus der Heimat mal einen Blick darauf zu werfen, mit Leuten zu reden, die nicht hier im Verein sind. Mit Freunden, Bekannten, mit der Familie, die mir ihre Sichtweise geschildert haben.“
Natürlich konnte Drews auch daheim nicht vom Fußball lassen. Er schaute sich das A-Junioren-Bundesligaspiel von Kiel gegen den Chemnitzer FC (4:2) an, verabschiedete sich von seiner alten Mannschaft, denn dafür war bei all der Hektik vorher keine Zeit geblieben. Die vielen guten Wünsche nahm er jetzt mit zurück in seine neue sportliche Heimat.
Spätestens mit dem gelungenen Test gegen Dukla Prag (3:1) begann für Drews die Vorbereitung auf die Partie am Sonntag in Fürth. Und er verhehlt dabei nicht, dass in seiner Spielphilosophie noch ein bisschen Domenico Tedesco steckt. „Da sind Sachen drin, die sind gut, die funktionieren. Man muss ein paar Dinge übernehmen, das habe ich gemacht. Jetzt versuche ich, Stück für Stück meine Sichtweisen mit einzubringen. Das wird man wahrscheinlich nicht gleich sehen, aber das kommt“, lacht er.
Vielleicht schon in Fürth, einem wichtigen Spiel für die „Veilchen“. Dort ein Dreier und Drews steht mit seinen Jungs erst mal sicher im Mittelfeld. Thomas Nahrendorf