Ziegner sucht Gründe für die Knieseuche
ZWICKAU - Wird bei Drittligist FSV Zwickau falsch trainiert oder woher kommt die extreme Häufung an schweren Knieverletzungen? Die Westsachsen versuchen eine Antwort zu finden!
Denn die Thematik brennt auch Torsten Ziegner auf den Nägeln: „Ich habe mehrere Kniespezialisten konsultiert und ihnen die jeweiligen Verletzungen sowie deren Entstehung geschildert. Fakt ist doch, dass wir auf Nummer sicher gehen müssen, dass keine methodischen Fehler in der Trainingsgestaltung vorliegen.“
Das Expertenurteil sei einhellig ausgefallen. „Es handelt sich bei uns um eine extrem große Pechsträhne“, so der FSV-Coach, der darauf verweist, dass sich falsches Training oder Fehler in der Vor- und Nachbereitung, sprich Aufwärmund Dehnungsübungen, andersartig manifestieren: „Dann würde es zuerst zu muskulären Verletzungen kommen.“
Blickt man auf die Entstehung der Knieverletzungen fällt auf, dass diese zumeist durch Fremdeinwirkung zustande kamen. Aykut Öztürk (Kreuzbandriss/2016), Oliver Genausch (Meniskusriss/ 2016) und Robert Koch (Kreuzbandriss/2017) zogen sich ihre Verletzungen bei Zweikampfsituationen im Wettkampfbetrieb zu, Patrick Wolf (Kreuzbandanriss/2016) im Trainingslager und Alexander Sorge (Kreuzbandriss/2016) im Training.
Kevin Bönisch (Kreuzbandriss/2015 & 2016) erwischte es beim Hallenturnier auf Kunstrasen und nach der Rückkehr ins Mannschaftstraining - jeweils ohne Fremdeinwirkung. Gleiches gilt für Christoph Göbel (Kreuzbandriss/2017), der sich in der Drittliga-Partie bei Jahn Regensburg verletzte.
Bliebe noch Ali Odabas, der bereits vorgeschädigt (Kreuzbandund Meniskusriss) von Regensburg nach Zwickau kam, und wie gestern bekannt wurde, gar kein Kreuzband besitzt. „Ali hatte sich im Sommer 2016 verletzt und auf eine OP verzichtet. Deshalb hat er momentan kein Kreuzband, was dazu führt, dass er den Belastungen des Leistungssports aus muskulären Gründen nicht standhält“, berichtet Ziegner.
Michael Thiele