Plötzlich gibt es einen weiteren Killer
GÖRLITZ - Der Prozess um den Bratpfannen-Mord von Görlitz. Immer mehr Zeugen muss das Schwurgericht hören, um die Wahrheit zu finden. Zwar haben die Angeklagten Stephan K. (34) und Anne-Kathrin H. (24) sich zum Vorwurf geäußert. Aber es kommen immer neue Versionen und sogar ein weiterer geplanter Mord ans Licht!
Laut Anklage ermordeten die beiden im Februar Philipp W. (†24). Das Opfer wurde in die gemeinsame Wohnung in Görlitz gelockt, gefesselt und schließlich mit einer Bratpfanne erschlagen. Danach türmten die Täter im Auto des Opfers, wurden Tage später aber festgenommen.
Seit August läuft der Prozess. Schon da bekannte sich Stephan K. schuldig. Erklärte aber, dass der perfide Plan von Anne-Kathrin H. stammte. Denn nur sie kannte das Opfer schon vorher. Sie hätten Geld von Philipp W. erbeuten wollen, um sich nach Tschechien abzusetzen. Zuvor wollten sie noch AnneKathrins Sohn, der beim leiblichen Vater lebt, entführen. Angeblich hatte sie Stephan mit einer Lüge überredet: „Sie sagte, sie sei schwer krank, wollte ihren Sohn noch einmal sehen“, so der Täter.
Inzwischen sagten Zeugen aus, die bestätigten, dass Anne-Kathrin die „Krankheits-Story“auch anderen erzählte, um ihren Willen durchzusetzen. Prompt erklärte sich auch die Angeklagte überraschend, schob aber die Schuld auf Stephan: Demnach habe sie das Opfer nur betäuben wollen, was ihr nicht gelang, worauf Stephan den Mann erschlug.
Doch das ist offenbar nur eine Version. Eine Mitgefangene aus der JVA erklärte im Gericht: „Sie hat mir insgesamt sechs Tatversionen erzählt.“Nicht nur das: Anne-Kathrin soll ihrer Zellengenossin offenbart haben, dass sie bereits mit einem anderen Mann den Mord am Kindsvater geplant hatte. Sie nannte auch den Namen des „auserwählten Killers“. Der soll nun gehört werden.