Total-Ausfall Sinan Tekerci
ZWICKAU - Hacke, Spitze, eins, zwei, drei - das ist nicht die Art Fußball, die den FSV Zwickau erfolgreich macht! Die Westsachsen setzen auf kollektive Fußball-„Maloche“. Konkret bedeutet das: Bedingunglos füreinander einzustehen und lieber einmal zu viel als zu wenig zu grätschen.
Gegen den VfR Aalen erwies sich diese Herangehensweise bis zur 86. Spielminute - zu diesem Zeitpunkt führte Zwickau noch 2:0 - wiederholt als siegversprechend. „Wir hatten den Gegner bis dahin weit vom Tor ferngehalten und eine gute Spielkontrolle“, blickt Nils Miatke zurück.
Von einem Zusammenprall mit Aykut Öztürk am rechten Knie gezeichnet, gab der Linksaußen dennoch alles und bereitete die Treffer von Ronny König (44.) und Öztürk (61.) vor. Zum Sieg reichte das nicht, da Aalen nach Sebastian Vasiliadis‘ Anschluss (86.) in der ersten Minute der Nachspielzeit noch einmal in den FSV-Strafraum kam und sich Toni Wachsmuth VfR-Angreifer Luca Schnellbacher in den Weg stellSchiedsrichter te. Franz Bokop wer„Auftete dieses laufen-Lassen“als elfmeterwürdig und Cagatay Kader traf zum 2:2.
„Wir müssen darüber sprechen, wie wir zuvor den Ball verlieren, das ist zu nachlässig“, spielt Miatke auf die Szene auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes an. Dabei bat der zuvor in der 79. Minute eingewechselte Sinan Tekerci seinen Gegenspieler Sascha Traut zum „Tanz“, schlug mehrere Haken, verzettelte sich, ging auf die Knie und war schlussendlich den Ball los.
Dieses eigensinnige Getue passt nicht zur „Rot-Weißen Familie“. Dabei bezeichnete Tekerci seinen Wechsel von Dynamo Dresden nach Zwickau im Juli noch als „Win-winSituation“. Doch anstatt sich zu präsentieren, produziert sich der 24-Jährige vielmehr und das sehr zum Unbehagen seiner Teamkollegen und von FSV-Coach Torsten Ziegner: „Ich schaue genau hin, wer unsere Art Fußball spielen will. Und die anderen werden sich peu á peu weiter von der Mannschaft entfernen. Wegen mir, dann auch geplant.“Denn jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied! Michael Thiele