„Jeder muss sich hinterfragen!“
Noch lange nach dem Abpfiff in Großaspach standen der alte und neue CFC-Kapitän vor dem Mannschaftsbus und diskutierten.
Kevin Conrad, im Sommer zu Waldhof Mannheim gewechselt, hatte sich am Freitagabend unter die 1400 Zuschauer gemischt. Er sah einen enttäuschenden Auftritt seines Ex-Vereins, der sich mit 1:3 geschlagen geben musste.
Marc Endres stand auf dem Platz. Der Abwehrchef konnte die sechste Saisonniederlage nicht verhindern. In der Tabelle rutschten die Chemnitzer auf Rang 16 ab. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt drei Zähler.
„Fans, Trainer, das Team hinter dem Team - keiner hatte so einen Auftritt erwartet“, sagte Endres: „Großaspach hatte drei Mal in Folge verloren. Wir wussten, dass sie alles raushauen werden, hatten die Sachen im Vorfeld klar und deutlich angesprochen. Trotz alledem konnten wir den Biss, die Disziplin, das Engagement und die Euphorie nicht auf den Platz bringen. Das ist enttäuschend.“Der 13. Spieltag wurde ein Tag zum Vergessen. In der Abwehr ging es drunter und drüber. Endres selbstkritisch: „Verteidigen können und müssen alle Spieler. Explizit in der Viererkette haben wir nicht gut zusammengearbeitet, hat jeder ein bisschen für sich gekämpft, wir standen nicht kompakt genug. Es war eine Frage der Zeit, bis es krachen würde.“
Nicht nur hinten lief wenig zusammen, auch nach vorn ging viel zu selten die Post ab. „Wir haben keinerlei Emotionen gezeigt - weder nach dem von Kunz gehaltenen Foulelfmeter noch nach dem Tor von Frahn zum 1:3. Das fand ich sehr schade“, so Endres.
Der Kapitän erwartet am Freitagabend gegen Erfurt eine Reaktion. „Nach den guten Leistungen in den vergangenen Wochen war so etwas wie in Großaspach nicht zu erwarten. Jeder muss sich hinterfragen, hart mit sich selbst ins Gericht gehen und gegen Erfurt wieder das abrufen, was er kann und auch schon gezeigt hat!“
Mit einem Sieg gegen die Thüringer könnte sich der CFC von der Abstiegszone absetzen. Bei einer Niederlage steckt er wieder mittendrin.