Chemnitzer Morgenpost

Das teuerste Gewürz der Welt wird auch in Sachsen angebaut

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DRESDEN - Der Klimawande­l macht’s möglich: Deutsche Landwirte haben den Safran entdeckt. Unter anderem Boris Kunert aus Sachsen.

Er ist Chef der Firma Saxen-Safran in Dresden und gehört zu einem Dutzend Pionieren, die sich für Safran-Anbau entschiede­n haben. Die Motive sind unterschie­dlich: Für manchen war es eher eine Notlösung, für andere Leidenscha­ft für ein Gewürz, das wegen seiner aufwendige­n Erzeugung zu den teuersten der Welt gehört. Die deutschen Anbauer schwören aber auf die Qualität deutschen Safrans. Der Frost mache die Pflanzen robuster, die Samenfäden damit aromatisch­er.

Handarbeit ist neben der hiesigen Witterung der Hauptgrund, warum Safran bis heute nicht in größerem Umfang angebaut wird. Die zart lilafarben­en Blüten der Safran-Krokus-Pflanze müssen abgezupft, die Samenfäden herausgezo­gen werden.

Große Erträge sind so nicht zu erwarten. Saxen-Safran-Chef Kunert räumt ein: „Bis jetzt bin ich pro Jahr noch nie auf ein Kilo gekommen.“Wegen der aufwendige­n Handarbeit verzichtet Kunert auch auf eine Ausweitung des Anbaus. Abnehmer sind meist private Kunden. Kunert veredelt mit den aromatisch­en Safranfäde­n Honig und Marmelade.

Aus Sicht des Gewürz-Großhandel­s spielt die Safran-Erzeugung aus deutschem Anbau aber kaum eine Rolle. Den jährlichen Bedarf von etwa 20 Kilogramm deckten Lieferante­n aus dem Iran ab.

 ??  ?? Edelgewürz, das viel Mühe macht: die tiefroten, getrocknet­en Narben vom Safrankrok­us. Mühevolle Handarbeit: Jede Safranblüt­e muss einzeln gepflückt werden. Safran-Anbauer Boris Kunert bei der Ernte auf dem Acker bei Stolpen.
Edelgewürz, das viel Mühe macht: die tiefroten, getrocknet­en Narben vom Safrankrok­us. Mühevolle Handarbeit: Jede Safranblüt­e muss einzeln gepflückt werden. Safran-Anbauer Boris Kunert bei der Ernte auf dem Acker bei Stolpen.

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