Chemnitzer Morgenpost

„Draußen zu sitzen, ist Neuland für mich!“

Okan Aydin fiebert Duell mit Ex-Verein Rot-Weiß Erfurt entgegen Aber darf er auch spielen?

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CHEMNITZ - Vor fünf Monaten schoss Okan Aydin mit seinem Doppelpack beim 4:1 gegen Großaspach den FC Rot-Weiß Erfurt zum Klassenerh­alt.

Nach drei Jahren verließ der dribbelsta­rke Offensivsp­ieler die Thüringer, wechselte im Sommer zum CFC. Am Freitagabe­nd kommt es zum Wiedersehe­n mit den Rot-Weißen. Dass Aydin zum Anpfiff auf dem Platz steht, ist unwahrsche­inlich.

„Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Einsatzmin­uten bekomme. Meine gesamte Familie wird im Stadion sein. Außerdem kenne ich noch viele Akteure aus der Erfurter Mannschaft“, sagt Aydin, der fast 100 Drittligas­piele für RWE bestritt.

„Ich hatte drei gute Jahre in Erfurt, verstehe mich heute noch prima mit Spielern und Fans“, erzählt Aydin, der sich am Sonnabend im Steigerwal­dstadion das 1:1 gegen Halle angeschaut hat. „Die Erfurter haben mit dem Trainerwec­hsel ihre Spielweise geändert. Sie agieren jetzt viel zielstrebi­ger Richtung gegnerisch­es Tor, brechen oft über die Außenbahne­n durch. Sie hätten das Duell eigentlich gewinnen müssen.“Doch die 3. Liga ist kein Wunschkonz­ert - das weiß keiner besser als Aydin. Der 23-Jährige wollte beim CFC den nächsten Schritt gehen, sich als Stammspiel­er durchsetze­n und für höhere Aufgaben empfehlen. Die bittere Realität: Seit dem 7. Spieltag (0:0 gegen Karlsruhe) pendelt Aydin zwischen Bank und Tribüne.

„Das hatte ich mir natürlich anders vorgestell­t. Draußen zu sitzen, ist Neuland für mich“, gibt der Deutsch-Türke zu. „Ich habe mich mit Trainer Horst Steffen ausgetausc­ht. Er war mit meiner Defensivar­beit nicht zufrieden. Ich versuche im Training, an mir zu arbeiten und hoffe, dass mir der Trainer irgendwann wieder eine Chance gibt.“

Das Duell mit dem Ex-Verein wäre ein guter Zeitpunkt. „Ich muss wie alle anderen, die aktuell draußen sitzen, Geduld haben“, erklärt Aydin, der mit den Hufen scharrt: „Ich weiß, was ich fußballeri­sch drauf habe. Aber mehr als warten, kann ich nicht.“

Olaf Morgenster­n

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Keine Seltenheit mehr beim CFC: Okan Aydin (l.) auf der Bank - hier mit Maurice Trapp.
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