Finanzbürgermeister zufrieden: Zwickau macht rund 14 Millionen Euro Schulden
ZWICKAU - Die Katze ist aus dem Sack. Zwickau wird auch 2018 nicht drum herumkommen, neue Schulden zu machen. Der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr von Finanzbürgermeister Bernd Meyer (64, Linke) sieht Erträge von 202 Millionen Euro - acht Millionen mehr als 2016 - und Aufwendungen von 216 Millionen Euro vor. Macht unterm Strich für 2018 ein Minus von 14 Millionen Euro - 2017 waren es 19 Millionen Euro Schulden.
Darum sieht Meyer den Entwurf positiv: „Es ist uns gelungen, den Fehlbetrag zu reduzieren.“Allerdings sind noch viele Unwägbarkeiten dabei. Unter anderem bei der viel diskutierten Gewerbesteuer. Hier hofft Meyer auf 43 Millionen Euro Einnahmen. Exakt eine Million mehr als dieses Jahr. „Eine vorsichtige, aber optimistische Schätzung.“Wichtig: Meyer will weiter Verbindlichkeiten abbauen, genau 4,8 Millionen Euro. Bis 2022 soll Zwickau schuldenfrei sein, auf Kosten seiner Rücklagen. Ein zweischneidiges Schwert.
Dennoch, bei den Stadträten fand der Haushaltsentwurf durchaus Anklang. „Es ist ein guter Ansatz. Wir kennen die Zahlen, jetzt müssen wir uns die Details genau ansehen“, so Tristan Drechsel (61), Chef der Fraktion Bürger für Zwickau/Grüne. Im Dezember soll der Haushaltsplan-Entwurf verabschiedet werden. Dann könnte er im Februar 2018 in Kraft treten. Frank Harnack