Polizei baggert Leiche aus
S. 12
LEIPZIG - Jetzt ist es Gewissheit: Der seit 2014 vermisste deutsch-türkische Geschäftsmann Mehmet I. (42) ist tot. Ermittler fanden gestern auf dem Grundstück eines Lebensmittelgroßhandels in Leipzig die Leiche. Zwei Landsleute und ein Bosnier sitzen unter Mordverdacht in Haft.
Seit Mittwoch hatten Polizisten auf dem Grundstück an der Apelstraße jeden Stein umgedreht. Gestern Nachmittag dann der Erfolg: Ein Bagger hatte neben dem Lagerhaus ein gut 50 Quadratmeter großes Areal ausgehoben. In zwei Metern Tiefe stießen die Ermittler auf menschliche Gebeine.
Zwar wird das Ergebnis des DNA-Abgleiches erst in ein paar Tagen vorliegen. Doch die Ermittler sind sich schon jetzt recht sicher, dass es die Leiche von Mehmet I. ist. Offiziell wollten sich gestern weder Staatsanwaltschaft noch Polizei zu dem Fund äußern.
Wie die Morgenpost aus Ermittlerkreisen erfuhr, hatte die Kripo diesmal gezielt gesucht. Ein in Rheinland-Pfalz beheimateter Bosnier soll sich bei der Polizei als Mittäter bezichtigt und ein Geständnis abgelegt haben. Dabei beschrieb Hasan M. (44) den Ermittlern auch den Ablageort der Leiche. Am Mittwoch wurde daraufhin der in Leipzig tätige Gastro-Händler Hussein D. (49) verhaftet. Und gestern klickten bei Ismail Ö. (22), einem in Bayern lebenden Deutsch-Türken, die Handschellen. Alle drei stehen unter dem Tatverdacht des gemeinschaftlichen Mordes.
Mehmet I. kam dem Geständnis zufolge bereits im September 2014 zu Tode. Offenbar waren nicht beglichene Schulden das Tatmotiv. Die Staatsanwaltschaft will sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu den Ermittlungen äußern. -bi.-