Trump will Todesstrafe für Manhattan-Terroristen
WASHINGTON - Der Attentäter von New York wurde wenige Stunden nach der Tat wegen Terrorismus angeklagt. Die US-Justiz scheint schnell und effektiv zu arbeiten. Doch der Präsident sieht das offenbar ganz anders.
In einer Kabinettssitzung nach dem Terroranschlag in Manhattan machte Donald Trump (71) das eigene Justizsystem nieder und polterte: „Wir brauchen eine schnelle und eine starke Justiz - viel schneller und stärker, als sie es jetzt ist. Denn was wir jetzt haben, ist ein Witz und es ist eine Lachnummer.“
Jeff Sessions (70), als Justizminister der Chef der von Trump attackierten Behörde, saß mit dem Präsidenten während der Sitzung im selben Raum. Das Verhältnis der beiden gilt seit längerer Zeit als angespannt. Nun birgt das Vorgehen gegen Terrorverdächtige neuen Zündstoff.
Auch bei der möglichen Strafe für den Attentäter von Manhattan preschte Trump vor. Auf Twitter erklärte er: „NYC-Terrorist war fröhlich, als er darum bat, in seinem Krankenhauszimmer eine IS-Flagge aufzuhängen. Er hat acht Menschen getötet, zwölf schwer verletzt. SOLLTE DIE TODESSTRAFE BEKOMMEN!“Zuvor hatte Trump gesagt, er erwäge, ob er Say- fullo Saipov (29), der bei seiner ersten Vernehmung keinerlei Reue zeigte, nach Guantánamo schicken lässt.
Der Usbeke hat zugegeben, dass er sich von IS-Videos zu dem Anschlag habe inspirieren lassen. Am Tatort hätten Ermittler demnach Handys entdeckt, auf denen Tausende Fotos im Zusammenhang mit dem IS gespeichert waren. Zudem fanden Ermittler darauf rund 90 Videos, die IS-Kämpfer zeigen, wie sie Gefangene mit Panzern überfahren, sie köpfen und ihnen ins Gesicht schießen.