Chemnitzer Morgenpost

Internet-Terror

Wenn das Leben zur Hölle wird

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FREIBERG - Für eine junge Frau ist das Leben zur Hölle geworden. Katja Fritzsche (34) aus Freiberg leidet unter einem Stalker, der vor extremen Attacken nicht zurückschr­eckt. Die Polizei ermittelt und hat den Täter, ihren Ex-Lebensgefä­hrten Markus H. (43), verwarnt. Er macht dennoch weiter.

Wenn Katja Fritzsche dieser Tage Facebook öffnet, erlebt sie viele Überraschu­ngen. Böse Überraschu­ngen. „Mein Ex hat Kontoauszü­ge von mir gepostet und mich als Profession­elle beschimpft.“Der Hit: Der Stalker nannte sogar ihre Adresse und versprach: „Sie wartet auf Euch“.

Zuletzt postete der Stalker ein Foto von Katja Fritzsche mit ihrem Freund, bezichtigt beide der schweren Körperverl­etzung. Weniger öffentlich bedrohte der Mann seine Ex angeblich per WhatsApp mit einem Säureansch­lag oder mit Prügel.

Katja Fritzsche ist verzweifel­t: „Ich habe Anzeige erstattet und mehrfach um Hilfe gebeten. Aber die Polizei reagiert nicht. Muss der Mann seine Drohungen erst in die Tat umsetzen? Ich fühle mich allein gelassen.“

Polizeispr­echerin Jana Kindt (52) weist die Vorwürfe zurück: „Wir ermitteln und haben gegenüber dem Tatverdäch­tigen eine Gefährdera­nsprache gehalten.“Dennoch, auch Stalking-Opfer müssen mitwirken, um den Terror zu stoppen. So könnten sie vor Gericht gegen den Stalker eine einstweili­ge Verfügung erwirken. Hilfreich seien auch Beratungss­tellen für Verbrechen­sopfer.

Diesen Weg ist Katja Fritzsche bereits gegangen. Sie sucht Hilfe beim Weißen Ring. bri

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Ein Stalker nervt Katja Fritzsche (34): Ihr Ex beleidigt sie bei Facebook als „Profession­elle“. Der Ärger füllt einen Aktenordne­r.
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