„Ist ein politisches Urteil!“
Lebenslange Sperren für Legkow und Below erhitzen die Gemüter
MOSKAU - Das IOC setzt ein starkes Zeichen, doch nach den lebenslangen Doping-Sperren für zwei russische Skilangläufer droht drei Monate vor den Winterspielen in Pyeongchang (Südkorea) ein juristisches Hickhack und ein Wettlauf mit der Zeit.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann begrüßt das Urteil gegen Alexander Legkow und Jewgeni Below. Er spricht von einem
Skilanglauf
„deutlichen Signal an alle Betrüger“. Der russische Sportminister Pawel Kolobkow sprach dagegen von einem „schrecklich emotionalen Schock“. Legkow habe in einem Telefonat beteuert, nie verbotene Substanzen verwendet zu haben.
Das Internationale Olympische Komitee hatte beide lebenslang für alle IOC-Wettbewerbe gesperrt. Ihnen wird Doping bei den Winterspielen 2014 in Sotschi vorgeworfen. Legkow wurden die olympische Goldmedaille über 50 Kilometer und Silber mit der Staffel aberkannt, Teamkollege Below war medaillenlos geblieben. Der deutsche Trainer der beiden, Markus Cramer, zeigte sich überrascht und enttäuscht. „Das hat mich eine schlaflose Nacht gekostet“, sagte er. „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass das IOC so eine harte Strafe verhängt.“
Mit den Skiläufern, die er seit zwei Jahren trainiert, steht der Sauerländer im Telefon-Kontakt. „Die sind am Boden zerstört.“Legkows rund 200 Dopingtests seien „allesamt negativ“gewesen. „Ich lege für beide meine Hand ins Feuer“, unterstrich Cramer. Legkows Anwalt Juristen Christof Wieschemann: „Das Urteil stand fest, bevor wir den Gerichtssaal betreten haben. Das ist doch ein politisches Urteil!“