Mann „reklamiert“vor Gericht seine Ex-Frau
Erst war es Liebe, dann gab es Hiebe - Schlammschlacht im Chemnitzer Landgericht. Weil André R. (53) handgreiflich Geld von seiner Ex-Frau forderte, stand er jetzt vor Gericht.
André R. ist sauer auf seine Ex-Frau Rebekka R. 41). 6500 Euro kostete es den Arbeitslosen, die Frau von den Philippinen nach Deutschland zu holen. 2010 die Hochzeit, wenig später ein gemeinsames Kind - und nach fünf Jahren die Scheidung. Seitdem hat Rebekka R. Angst: Ihr Ex tauchte vorm Kindergarten auf, attackierte sie an einer Bushaltestelle. Zeugen, die helfen wollten, wurden ebenfalls angegriffen. Der Grund: André R. will seine Unkosten für die Flüge und einen Sprachkurs eintreiben: „Ich bin doch nicht das Sozialamt.“Das Geld will er sofort wieder investieren: „Ich habe eine neue Freundin dort unten, das kostet ja wieder Geld.“
Das Amtsgericht Chemnitz hatte den Chemnitzer wegen versuchter räuberischer Erpressung zu einem Jahr, ausgesetzt zu drei Jahren Bewährung, verurteilt. Richter Marcus Zimmermann (55) war gestern sprachlos: „Was wollen Sie hier? Mit dem einen Jahr sind Sie gut bedient.“Auch Staatsanwältin Regina Hock (54) schimpfte: „Ihre Ex-Frau ist doch keine Waschmaschine, die man einfach reklamieren kann!“
André R. sah am Ende ein, dass er keine Chance auf ein milderes Urteil hatte - er zog seine Berufung zurück.
Ronny Licht