Entflohener Häftling in Bautzen geschnappt
Leipzig prüft Ausgangssperre für Katzen
LEIPZIG - Sie leben in leer stehenden Häusern und Parkanlagen, streunen durch die Stadt und dezimieren den Singvogelbestand - herrenlose Katzen. In einem sachsenweit einzigartigen Projekt wollen Stadt und Universität Leipzig jetzt die Population der verwilderten Vierbeiner erfassen. Das Ergebnis der Studie entscheidet auch darüber, ob die Stadt eine Ausgangssperre für Hauskatzen erlässt.
Wie viele Streuner momentan in Leipzig leben, weiß Dr. Gabriela Leupold nicht. „Zu Beginn unseres Kastrationsprojektes 1992 waren es etwa 20000, seither haben wir etwa 11000 Tiere kastriert“, sagt Leipzigs Veterinäramtsleiterin. Der Stadt seien 22 Futterplätze bekannt, an denen Katzenfreunde die Wilden füttern.
„Wir bekommen immer wieder Hinweise, dass es um die Population schlecht bestellt ist“, berichtet OrdnungsBürgermeister Heiko Rosenthal. Noch immer gebe es offenbar zu viele verwilderte Katzen und darunter viele kranke Tiere. Deshalb hat die Stadt jetzt gemeinsam mit dem Institut für Tierhygiene ein auf zwei Jahre angelegtes Projekt gestartet, das die Anzahl der Tiere bestimmen und ihren Zustand erforschen soll.
„An den Futterstellen werden die Katzen mit Fallen gefangen, dann narkotisiert, umfassend auf Krankheiten und Infektionen untersucht und schließlich noch kastriert“, erklärt Studienleiterin Rebecca Großmann. Parallel dazu läuft eine Befragung von Katzenhaltern, um Haltungsbedingungen und Kastrationsstand der Hauskatzen generell zu erfassen.
Und wozu der ganze Aufwand? So soll geprüft werden, ob es notwendig ist, Katzenschutzgebiete einzurichten, erklärt Amtsleiterin Leupold. Auch eine Kastrationspflicht für alle Hauskatzen in der Stadt oder eine generelle Ausgangssperre für unkastrierte Katzen sei möglich. -bi.-
BAUTZEN - Lange genoss ein geflüchteter Häftling (29) aus Bayern seine Freiheit nicht. Am Sonntag war er aus der JVA Bernau am Chiemsee vom Freigang nicht zurückgekehrt. Schon wenige Stunden später schnappten ihn Beamte der Gemeinsamen Fahndungsgruppe (GFG) Bautzen auf der A4 im Bereich der Anschlussstelle Bautzen-West. Richtung Polen war er mit einer 18 Jahre alten Freundin mit einem Opel Astra unterwegs gewesen. Zivilfahnder stoppten das Auto. Der Opel war nicht auf der „Vermisstenliste“, dafür tauchte der 29-Jährige in den internationalen Fahndungsdatenbanken auf. „Die Polizisten überstellten den Gesuchten in eine Justizvollzugsanstalt und informierten die bayerischen Behörden“, so Polizeisprecher Thomas Knaup (40). am