Nach wilder Verfolgungsjagd Prozess um tschechischen Autoschieber
BAUTZEN Mit einem gestohlenen Wagen und ohne Fahrerlaubnis raste er mit 160 durch eine Ortschaft: Der Tscheche Jiri C. (36) saß gestern in Bautzen auf der Anklagebank.
Jiri C.s Objekt der Begierde: ein schwarzer Audi A6 im Wert von etwa 3 000 Euro. „Den habe ich im Mai 2016 in Neusalza-Spremberg geklaut und wollte ihn in Tschechien verkaufen“, sagt der Angeklagte. Die Rechnung ging aber nicht auf: In Halbendorf/Spree wollte ihn eine Polizeistreife anhalten, doch Jiri C. drückte auf die Tube.
„Er hat Vollgas gegeben, ohne Rücksicht auf Verluste“, erinnerte sich der Bautzner Polizist Jörg S. (39). „Er fuhr mit 160 Stundenkilometer bei starkem Regen durch Oppach, rammte vorher noch eine Leitplanke und verursachte fast einen Crash mit ei nem Polo-Fahrer.“
Die Verfolgungsjagd endete an einer Mauer in Ebersbach, Jiri C. ließ den geschrotteten Wagen stehen und flüchtete zu Fuß. Einige Monate später stellte er sich selbst bei der Polizei. „Ich möchte jetzt endlich ein neues Leben anfangen“, sagte der mehrfach Vorbestrafte gestern. Das kann er auch - und zwar nach einem Jahr und neun Monaten hinter Gittern. Seine Fahrerlaubnis bekommt er frühestens in drei Jahren wieder. Übrigens: Der Pole Mateusz W. (27) hatte es ebenfalls auf schicke Autos abgesehen: Im Juni versuchte er - auf Drogen und ohne Fleppen - einen gestohlenen Audi Q 7 zum Verkauf nach Polen zu überführen. Am Amtsgericht Bautzen bekam er dafür gestern ein Jahr ohne Bewährung. jw