Ein Typ mit Ecken & Kanten
AUE - Er ist ein richtiger Typ, ein Kultfußballer, ein Mensch, der gern aneckt – dieser Ansgar Brinkmann. Eine halbe Stunde später als angekündigt betrat der 48-Jährige am Sonnabendabend das Auer Fanprojekt in der Bahnhofstraße.
Fanprojektleiter Michael Scheffler wurde kurzerhand von ihm zum Vorlesen verdonnert. Der Autor des Buches „Wenn ich du wäre, wäre ich lieber ich“, Peter Schultz, war in Aue nicht mit dabei. Brinkmann selbst habe das Buch noch nicht gelesen, gab er zu Protokoll. Aber natürlich wisse er, was drinstehe. Schließlich ist das Büchlein aus seinen Kolumnen beim Radiosender 1Live entstanden.
In Aue las Micha Scheffler aus dem Büchlein vor, Ansgar Brinkmann erzählte aus seinem Leben. Mit Jürgen Klopp habe er sich bei Mainz 05 ein Zimmer geteilt. „Das konnte natürlich nicht gut gehen: Der Studierte und der Hauptschüler“, so Brinkmann. Kloppo habe versucht, ihm das System und die Spielweise des Gegners zu erklären. Und er: „Ich habe nach einer halben Stunde gefragt, gegen wen spielen wir überhaupt?“
Dem Fußball von heute fehle es an Typen, echten Kerlen, die eine eigene Meinung haben, sagt Brinkmann. „Irgendwann kommen wir dahin, dass ein Journalist einen Spieler fragt, wie geht es dir. Und er antwortet, da musst du meinen Berater fragen“, so der ehemalige Fußballprofi. Der heutigen Fußballprofi-Generation würde er gern einmal im Jahr Fankurve verordnen. „Damit sie wissen, um was es hier geht. Was Fußball und der Club den Leuten in der Kurve bedeutet.“klw