Mercedes wieder das Maß aller Dinge!
Aber Ferrari und Red Bull sind näher herangerückt
ABU DHABI - Am Ende war alles wie gehabt: Mercedes sicherte sich Fahrer- und Konstrukteurs-Titel. Doch so überlegen wie noch in den drei Jahren zuvor waren die Silberpfeile nicht mehr, die Konkurrenz hat aufgeholt.
An der vierten WM-Krone für Lewis Hamilton gab es aber nichts zu deuteln. Der Brite erwies sich einmal mehr als bester und auch konstantester Fahrer. Abgesehen vom Qualifying in Monaco (Start- platz 13), kam der 32-Jährige nahezu fehlerfrei durch die Saison und konnte sich zudem auf seinen Silberpfeil verlassen: 20 Rennen, 20 Mal kam Hamilton ins Ziel - als einziger Pilot des gesamten Feldes. Sein finnischer Teamkollege Valtteri Bottas war kein wirklicher Rivale, ganz im Gegensatz zu Nico Rosberg in der Vorsaison.
Ferrari-Star Sebastian Vettel war super in die Saison gestartet, führte nach sechs Rennen mit 25 Punkten Vorsprung auf Hamilton. Die „Rote Göttin“war dem Mer- cedes mindestens ebenbürtig. Doch im Laufe des Jahres legten die Silberpfeile zu, Ferrari trat auf der Stelle. Mitentscheidend für die WM waren die Ausfälle Vettels in Singapur und Japan, aber der Heppenheimer leistete sich auch einige Fehler (Startcrash in Singapur), hatte zudem seine Nerven nicht immer im Zaum - wie beim Rammstoß gegen Hamilton beim GP von Aserbaidschan. „Das war der Knackpunkt, seitdem ging es bergab“, meinte Sky-Experte Marc Surer.
Mercedes gegen Ferrari wird es auch 2018 heißen, doch aus dem Zweikönnte ein Drei-, wenn nicht gar Vierkampf werden. Red Bull - vor allem Youngster Max Verstappen (Niederlande) - hat schon im letzten Teil der zu Ende gegangenen Saison extrem an Speed zugelegt. Und auch McLaren mit Ex-Weltmeister Fernando Alonso ist einiges zuzutrauen, schließlich hat der Spanier in der neuen Saison wie die „Bullen“einen Renault-Motor unter der Haube.
Henry Boss