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DRESDEN - In einem alten Backsteinbau der TU Dresden lagert ein wahrer Schatz. Keiner aus Gold und Silber - sondern aus Farben!
Die Dresdner Farbstoffsammlung des früheren Instituts für Farben- und Textilchemie beherbergt rund 8 000 verschiedene Farbstoffe in 20 000 Fläschchen. Sie ist eine der ältesten und umfangreichsten ihrer Art. Das älteste Exponat stammt aus dem Jahr 1851.
Eines der wertvollsten Fläschchen enthält das prächtige goldgelbe Indischgelb. „Das Farbpigment wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Urin von Kühen gewonnen, die man mit Mangoblättern fütterte“, erzählt Horst Hartmann. Der 80 Jahre alte Professor ist der Hüter der Farbensammlung.
Hartmann, der eigentlich schon seit 15 Jahren im Ruhestand ist, weiß nicht nur die Zusammensetzung der Stoffe, sondern kennt auch die Geschichten dahinter: „Das Berliner Blau zum Beispiel entstand bei dem Versuch, ein Elixier für das ewige Leben herzustellen.“
Neben Flaschen und Büchern finden sich im Dresdner Farbschatz sogar Schneckengehäuse. Denn: „Fast 30 000 Purpurschnecken waren früher nötig, um ein Gewand einzufärben.“
Auch die Filmindustrie ist bereits auf den Schatz aufmerksam geworden: Eine Produktionsfirma drehte in den historischen Sammlungsräumen, in denen sich seit 1926 kaum etwas verändert hat, einen Streifen über den Alchemisten Franz Tausend, der in den Zwanzigerjahren behauptet hatte, Gold herzustellen.