Chemnitzer Morgenpost

So zufrie Sachsen

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Von Juliane Morgenroth DRESDEN - Menschen- und fremdenfei­ndliche Einstellun­gen sind im Freistaat weiterhin stark vertreten. Und das, obwohl die Sachsen ihre eigene Lebenssitu­ation positiv bewerten. Das ist ein Ergebnis des neuen „Sachsen-Monitors“im Auftrag der Staatsregi­erung.

Das Institut dimap hat im Sommer mittels persönlich­er Interviews politische Einstellun­gen und ihre Haltung zur Demokratie bei 1006 repräsenta­tiv ausgewählt­en Sachsen abgefragt.

77 Prozent bewerten ihre eigene wirtschaft­liche Situation als gut. Fast ebenso viele blicken optimistis­ch in die Zukunft. Reinhard Schlinkert von dimap: „Das sind sehr, sehr positive Zahlen.“Trotzdem hegen sie weiter Ressentime­nts:

Mehr als die Hälfte hält Deutschlan­d etwa für gefährlich „überfremde­t“.

Auch andere Faktoren der gruppenbez­ogenen Menschenfe­indlichkei­t sind weiter stark vertreten (siehe Tabelle). Die Asylpoliti­k und „Überfremdu­ng“wird auch am häufigsten als „wichtigste­s Problem in Sachsen“genannt.

Gleichzeit­ig ist im Vergleich zum Vorjahr das Vertrauen in Demokratie und staatliche Institutio­nen gestiegen. Deutliche Skepsis gegenüber Parteien und Behörden bleiben aber.

Ambivalent sind Ergebnisse zur Wiedervere­inigung. 87 Prozent meinen, man könne auf das Erreichte stolz sein. 58 Prozent (+11) finden aber, dass vielfach neues Unrecht geschaffen wurde. 44 Prozent sehen sich als „Bürger zweiter Klasse“.

Roland Löffler (47), Chef der Landeszent­rale für politische Bildung und des Monitor-Beirats:

 ??  ?? Die meisten Sachsen finden, dass es ihnen wirtschaft­lich gut geht, und blicken optimistis­ch in die Zukunft. Roland Löffler (47), Chef der Landeszent­rale für politische Bildung, sorgt sich um das weit verbreitet­e extrem rechte Denken.
Die meisten Sachsen finden, dass es ihnen wirtschaft­lich gut geht, und blicken optimistis­ch in die Zukunft. Roland Löffler (47), Chef der Landeszent­rale für politische Bildung, sorgt sich um das weit verbreitet­e extrem rechte Denken.
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