Martin und Michael
E s fehlte nur noch das gemeinsame Bier auf dem Tisch: So wie sich die beiden künftigen Landes-Chefs Martin Dulig und Michael Kretschmer gestern im Landtag präsentierten, könnte es was werden mit der Zusammenarbeit. S ie sprachen nicht nur einhellig Seit’ an Seit’, sie harmonierten geradezu so sehr, dass es schon wieder langweilig wirkte. Trotz Aufbruchsbekundungen. Wüsste man nicht, dass Dulig SPD-Chef ist, man hätte ihn für den Fraktions-Chef im CDU-Trupp halten können. N atürlich ist so viel Harmonie Show. Denn weder gab und gibt es in Sachsen eine Regierungskrise. Noch wechselten die Regierungs-Parteien. Allein Stanislaw Tillich geht. Wenn nun aber das große Durchstarten und Bessermachen propagiert wird, suggerieren die Beteiligten zugleich, dass alles allein an ihm gehangen hätte. Aber genau das war nicht Tillichs Regierungsstil. Trotz Richtlinienkompetenz. O bwohl Dulig eher nebenher bemerkte, mit Kretschmer könnte es leichter werden, weil (mit dessen Machtübernahme) „so manche engstirnige Sicht der politischen Kultur in Sachsen“abgelegt werde. Das klingt nach trumpscher Amtsführung bislang und einem Vize-MP, der nicht konnte, wie er wollte. Seine SPD-Minister gar nicht erwähnt. D abei hätte es für die gestern vorgestellte Absichtserklärung gar keines Wechsels bedurft. Die nun analysierten Probleme waren der sächsischen GroKo bekannt. Die Linke schrieb dazu treffend: „unverbindlich und ohne neuen Plan“. Anders formuliert: „es bleibt immer besser“. W irklich schön ist aber: Die neue Regierung wird von zweien geführt, die sich verstehen. Darauf ein Bier!
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