Sabine Eberts Hebamme wird Theater-Heldin
FREIBERG - Hebammen helfen nicht nur Kindern auf die Welt, sie befördern mitunter große Karrieren. Eine Hebamme aus dem mittelalterlichen Freiberg, Marthe mit Namen, hat die Journalistin und Autorin Sabine Ebert (59) zur Auflagen-Millionärin gemacht. „Das Geheimnis der Hebamme“war 2006 Eberts erster Bestseller. Der im Sommer auf der Felsenbühne Rathen Theater wird.
Sage und schreibe 800000 Exemplare allein dieses ersten Hebammen-Buches - es folgten drei Fortsetzungen - hat Sabine Ebert bis heute verkauft. Einen penibel ausrecherchierten mittelalterlichen Kosmos hat sie entworfen, in dem sie ihre Heldin agieren und die Leser sich verlieren lässt.
Wo ein Medium Erfolg hat, wittern auch die anderen ihre Chance. Film und Theater sind gemeint. Die TV-Verfilmung von 2014 hätte man früher Straßenfeger genannt, heute heißt es Quotenhit. Nun zieht auch das Theater mit. Die Berliner Dramaturgin Odette Bereska (57) hat für die Landesbühnen Sachsen eine Bühnenversion des Romans erarbeitet, vor der selbst die Autorin den Hut zieht. „Die komplexe Handlung eines Romans muss bei einer Adaption für Film oder Theater auf ungefähr ein Zehntel verdichtet werden“, weiß Sabine Ebert. Bereska sei es mit „enormer Präzision gelungen, den Kern der Geschichte freizulegen“.
Der Roman „Das Geheimnis der Hebamme“hat Sabine Eberts Schriftstellerkarriere begründet und in Fahrt gebracht. Die Saga ist abgeschlossen, eine neue ist begonnen. Aus der ebenfalls im Mittelalter spielenden Romanreihe „Schwert und Krone“ist jüngst der zweite Band erschienen. Diesen noch nicht berücksichtigt, rechnet eine Sprecherin des Knaur-Verlages vor, betrage die Gesamtauflage der Bücher von Sabine Ebert derzeit 3,5 Millionen verkaufter Exemplare.
Das Hebammen-Stück wird inszeniert von Landesbühnen-Intendant Manuel Schöbel (57). Die Uraufführung ist für den 8. Juni terminiert. Gespielt wird auf der Felsenbühne in Rathen und im Burghof in Meißen. Das sei beide Male eine tolle Kulisse, findet Sabine Ebert und sagt nicht ohne Stolz: „Ich freue mich sehr.“gg