Zoff gefährdet Spielplan
ZWICKAU - Das Debakel um die Sanierung des Zwickauer Gewandhauses hat fatale Auswirkungen auf die Spielzeit 2018/2019. Intendant Roland May (62) schlägt Alarm.
„Der Bauverzug am Gewandhaus hat die Grobplanung für die neue Spielzeit über den Haufen geworfen“, schimpft May. Außerdem rechnet er mit neuen Einnahme-Verlusten - allein in der letzten Spielzeit betrugen diese 150 000 Euro. Nun könnte 2018/19 zeitweise auch die kleine Bühne wegfallen, wenn sich keine Übergangslösung findet.
Das in die Jahre gekommene „Theater in der Mühle“(TiM), in dem derzeit Verwaltung und Studiobühne für 100 Zuschauer untergebracht sind, soll abgerissen werden. Dort will ein städtisches Wohnungsunternehmen einen neuen Firmensitz bauen. Ursprünglich sollte im neuen Theaterkomplex eine zweite Bühne rund um das Gewandhaus entstehen - durch den Ärger um dessen Sanierung ist nun auch diese Frage offen.
Dabei befindet sich das Theater bereits im Ausnahmezustand: Zehn Ersatzbühnen bespielt das Ensemble seit September 2016. Für May eine logistische Katastrophe: „Nicht nur die Künstler müssen von A nach B, auch Technik, Maske und Garderobe machen im Grunde genommen mobiles Theater.“
Der Streit zwischen dem alten Architekten und der Stadt Zwickau sorgt seit Monaten für große Bauverzögerungen. Derzeit wird nach einem neuen Partner gesucht - vor 2020 wird das 500 Jahre alte Denkmal aber nicht saniert sein.