Zerstörte Kultstätten Grabräuber machen Archäologen zu schaffen
DRESDEN - Hinterlassenschaften von Menschen aus längst vergangenen Jahrtausenden schlummern in sächsischer Erde. Doch die Landesarchäologen stoßen immer öfter auf die Spuren von Grabräubern, die bei ihrer illegalen Schatzsuche irreparable Schäden anrichten.
Mit
Spitzhacke
und Schaufel haben sich Unbekannte unlängst an bronzezeitlichen Hügelgräbern im Wald bei Coswig zu schaffen gemacht. „Solche Raubgrabungen kommen leider immer wieder vor - so etwas macht uns zornig“, sagt Christoph Heiermann vom Landesamt für Archäologie. Und spricht von einer Grabräuber-Szene.
Die Schäden
an
den vier etwa 3 000 Jahre alten Gräbern seien nicht wieder rückgängig zu machen, weiß der Experte. Heiermann: „Wenn Fundstätten zerstört werden, gehen viele Informationen für immer verloren.“
Wer in Sachsen mit Metallsonde nach Spuren der Vergangenheit suchen will, braucht dafür eine Genehmigung. Zuvor müssen die Interessenten einen Lehrgang absolvieren, der vom Landesamt kostenfrei angeboten wird. Keinesfalls dürften sie in der Erde nach Schätzen graben, erklärt Heiermann.
Aktuell besitzen 90 Sachsen eine solche Genehmigung, die auf zwölf Monate befristet ist und nur für einen Landkreis gilt. Was die Hobby-Archäologen finden, müssen sie abliefern - sonst droht Strafe.