„Das war kein Fußball!“
Ex-Auer Feick ist begeistert vom „richtig geilen“Stadion
AUE - Arne Feick kam gut gelaunt in die Mixed-Zone, kein Wunder nach dem späten 1:1 seiner Heidenheimer. Er klatschte seine Kollegen ab und hielt sich nur noch bei den Auern auf. 2008 begann hier seine Profilaufbahn, die ihn über Umwege vor knapp drei Jahren zum 1. FCH führte.
Er ließ sich erklären, dass der FCE mit dem Remis nur schwer leben kann. „Was wollt ihr denn?“, lachte der 29-Jährige, der einst mit Martin Männel, Marc Hensel und Jan Hochscheidt aus Cottbus kam. „Aue steht doch gut da. 23 Punkte nach 18 Spielen ist super. Mit der Truppe geht nichts schief“, sagte er. Wohlwissend, dass sein FCH einen Zähler weniger hat. Die Argumente, dass es zwei verschenkte Punkte waren, die auf dem Weg zum Klassenerhalt fehlen und in dieser verrückten Saison 40 Punkte nicht reichen könnten, ließ er nicht gelten. „Also, ich spiele jetzt lange genug in der 2. Liga. Glaubt mir, die reichen dicke. Beide Vereine werden das schaffen.“Sein Wort in Gottes Gehörgang.
Als er dann Präsident Helge Leonhardt umarmte, lobte Feick auch das Umfeld. „Alter, das Stadion ist ja richtig geil geworden. Das kann sich sehen lassen. Hier macht es Spaß, Fußball zu spielen. Das ist eine richtig gute Atmosphäre. Habt ihr toll gemacht“, lachte er und verabschiedete sich: „Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder. Versprochen.“nahro AUE - Manchmal ist Christian Tiffert auch selbst Schuld. Während seine Mitspieler längst in die Kabine geflüchtet waren, die warme Dusche den kritischen Reporterfragen bevorzugten, ließ sich der 35-Jährige geduldig von Mikrofon zu Mikrofon führen.
Er sollte das 1:1 der Auer gegen fußballerisch limitierte Heidenheimer und das blöde Gegentor in der Nachspielzeit erklären. Es ehrt ihn als Sportsmann, dass er es nicht auf Schiedsrichter Sascha Stegemann schob. Er hätte es sich einfach machen können, Torschütze John Verhoek hätte längst nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Erst grätschte er Dominik Wydra (66.) rustikal um, dann wischte er seine Hand ins Gesicht des am Boden liegenden Dimitrij Nazarov (73.), bekam statt Gelb-Rot oder Rot nur Gelb.
Hätte, hätte, Fahrradkette - Tiffert hielt sich nicht damit auf: „Das war krass. Ich habe selten so ein Fußballspiel erlebt, das 1:1 ausgeht. Deshalb muss ich mich selbst schützen, sonst sage ich was, was nicht okay wäre“, so der Routinier. „Da kann sich jeder seine Meinung bilden, der das Spiel gesehen hat. Ich sage dazu nix, das wäre nicht gut, das gehört sich nicht.“
Man musste etwas bohren, die Sprache auf die eigene Truppe lenken, ehe Tiffert dann doch andeutete, was ihn so auf die Palme brachte. Oder war es doch die dreckige Spielweise der Gäste? Da wurde provoziert, reklamiert, gefoult. Und da war auch die physische Stärke der Gäste. Denen gelang spielerisch nichts, Aue hat aus dem Spiel heraus alles abgefangen. Aber aufgeben war keine Option für die Schwaben. „Das war für mich ein Wahnsinn, was da gemacht wurde in Hälfte zwei. Da geht es mir gar nicht um Fouls. Aber war das Fußball? War es nicht. Was will ich unserer Mannschaft einen Vorwurf machen, wenn ich diese Heidenheimer dagegenstelle. Der FCH konnte nur nach einem Standard ein Tor schießen“, ärgerte sich Tiffert.
Zwei Vorwürfe musste er sich trotzdem gefallen lassen: Aue hat zu zeitig nur noch verteidigt und: „Wir müssen das zweite Tor nachlegen, dann wäre hier Ruhe gewesen.“Und die eklig zu bespielenden Heidenheimer hätten aufgegeben. Aber wie gesagt, hätte, hätte ...
Thomas Nahrendorf