Schiedsrichter reif für die Insel und für die Couch
FRANKFURT/M. - Reif für die Insel und reif für die Couch: Nach einer Hinrunde mit unzähligen Negativ-Erlebnissen werden die angeschlagenen Schiedsrichter der Bundesliga bei ihrem Trainingslager auf Mallorca Hilfe von außen in Anspruch nehmen. Zwei Psychologen sollen bei einer Mediation in die Vermittlerrolle schlüpfen und versuchen, die internen Probleme der Unparteiischen zu lösen.
„Es ist den Versuch wert, auf diesem Weg den zweifelsfrei vorhandenen Konflikt zu lösen“, sagte Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich mit Blick auf den Lehrgang vom 3. bis 8. Januar: „Dieses Thema muss beendet werden, ich hoffe auf einen Neustart. Wir brauchen eine homogene Gruppe, die zusammenhält.“Während des Trainingslagers kurz vor dem Rückrundenstart am 12. Januar sind Gruppensitzungen unter Aufsicht der Psychologen mit allen Beteiligten geplant.
Die Atmosphäre unter den Unparteiischen ist nach den andauernden Problemen mit dem Videobeweis sowie dem Ärger zwischen einigen Referees und den Bossen Herbert Fandel sowie Hellmut Krug getrübt. Fröhlich hatte Krug nach verschiedenen Querelen im November als Projektleiter beim Videobeweis abgelöst.
Ob der Vermittlungsversuch auf Mallorca zur dauerhaften Befriedung innerhalb der Schiedsrichterzunft führt, muss allerdings abgewartet werden. Schließlich schienen die Streitigkeiten bereits nach dem Sommer-Trainingslager vor der Saison weitgehend beigelegt zu sein. Damals herrschte eine gute Stimmung, war zuletzt aus Referee-Kreisen zu hören. Die angenehme Atmosphäre war allerdings nur von kurzer Dauer.