Chemnitzer Morgenpost

Radikaler Schnitt?

- Von Juliane Morgenroth

D er neue Ministerpr­äsident Michael Kretschmer meint es ernst: Mit seinen Personalen­tscheidung­en hat er einen radikalen Schnitt gemacht.

E s war erwartbar, dass Schlüsselr­essorts neu besetzt werden - Finanzen sowieso, aber auch der Chefsessel in der Staatskanz­lei und das Innenminis­terium. Damit will und muss Kretschmer zeigen, dass es wirklich ein Neuanfang ist und jetzt vieles anders läuft in Sachsen.

W enig überrasche­nd auch, dass er sich Vertraute und Weggefährt­en holt. Allerdings keine Frau im Ministerra­ng.

U nerwartet hat er aber auch den erst seit Oktober amtierende­n Kultusmini­ster Haubitz rausgekege­lt. Ein Tritt gegen das Schienbein seines Vorgängers Tillich - er hatte Haubitz geholt.

D er hemdsärmel­ige Schulleite­r hatte Tacheles geredet, innerhalb der wenigen Wochen brachial Themen wie die Lehrerverb­eamtung auf die Agenda gesetzt. Obwohl sie umstritten ist, kam seine direkte Art bei vielen gut an. Nicht aber in der CDU-Fraktion - und auf die ist Kretschmer angewiesen.

E s wirkt so, als ob um des lieben Friedens willen ein unbequemer Praktiker kaltgestel­lt wurde und als Nachfolger nun doch wieder ein Berufspoli­tiker und Jurist ran soll. Der im Übrigen im Schulberei­ch unerfahren ist.

D as wiederum ist zwar klassische Machtpolit­ik - aber außerhalb des Regierungs­viertels schwer vermittelb­ar. Und das Thema Verbeamtun­g ist damit nicht vom Tisch.

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