„Wir haben die Reihen fest geschlossen“
Präsident Leonhardt bedankt sich bei Fans
AUE - In seiner einzigartigen Art hat sich Präsident Helge Leonhardt vor dem 1:1 seines FCE gegen Heidenheim von den Fans aus dem Jahr 2017 verabschiedet. Er griff sich auf dem Spielfeld das Mikrofon, ballte energisch die Faust und schmetterte seine Worte ins weite Rund: „Wir haben die Reihen geschlossen.“
Damit meinte der 58-Jährige nicht das Stadion, auch dort wurden in der Vorwoche die letzten Lücken geschlossen. Er meinte die Kluft zwischen Vereinsführung und einigen Teilen der Fans. Der Brand schwelte fast 18 Monate, doch er scheint gelöscht. Das war schon zur extrem ruhigen Mitgliederversammlung vorigen Donnerstag zu spüren. Im Vorjahr gab es noch eine fürchterliche Schlammschlacht. In der Hinrunde dieser Saison sorgte die Fangruppierung „Erzgebirgade“mit einem Stimmungsboykott für Aufsehen. Alles vorbei, zumindest vorerst. Die Probleme scheinen ausgeräumt.
„Dieser Zusammenhalt ist die Basis für unseren Erfolg“, schrie Leonhardt den jubelnden Fans entgegen. „Nur mit diesen, unseren Tugenden können wir den Klassenerhalt gemeinsam schaffen“, so der Boss. Er hat mit Erfolg erst einmal alle zurück ins Boot geholt.
Das ist auch an einen anderen Stelle zu spüren, die nicht direkt etwas mit Fußball zu tun hat, sondern mit Tradition. Die „Erzbrigade“ erfuhr, dass der „Historische Bergbauverein Aue“finanKlemme ziell in der steckt, organisierte zusammen mit dem FC Erzgezum birge letzten Heimspiel des Jahres eine Spendenfür aktion den Verein. 3 527 Eukamen ro in der Kürze der Zeit zusammen, die „Erzbrigade“stockte den Betrag auf 4 000 Euro auf. „Das zeigt doch nur eins“, sagt Präsident Leonhardt. „Man kann sich streiten, man kann sich zanken. Aber wenn es ernst wird, dann halten wir im Erzgebirge zusammen. Und nur so kann es gehen. Wir müssen uns gemeinsam zur Seite stehen, dann ist auch in unserer Region alles möglich.“
Thomas Nahrendorf
2. Bundesliga