Chemnitzer Morgenpost

Subvention­sbetrug in Millionenh­öhe?

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ZSCHOPAU - Der seit Jahren schwelende Streit um das Zschopauer Freibad droht zu eskalieren. Frank Heyde (53), Chef der für den Erhalt des Freibades kämpfenden Bürgerinit­iative, ist sich sicher, einem großen Subvention­sbetrug auf der Spur zu sein. „1,3 Millionen Euro Fördergeld­er hat die Stadt unter Angabe falscher Tatsachen beantragt und auch bekommen“, sagt er.

2013 hatten starke Regenfälle eine Schlammlaw­ine ausgelöst, die das drei Jahre zuvor geschlosse­ne Freibad binnen weniger Stunden unter sich begrub. Die Stadt macht dafür den kleinen Ganzbach, der unter dem Freibad verrohrt verläuft, verantwort­lich. Beantragt wurden daher Fördergeld­er für die Beseitigun­g eines Hochwasser­schadens.

Heyde hingegen kommt zu einem ganz anderen Schluss. Ein oberhalb des Freibades stehendes Maisfeld sei durch den starken Regen ins Rutschen gekommen und habe die Gerölllawi­ne ausgelöst. „Damit ist es ein Starkregen­schaden, und der ist nicht förderfähi­g“, so Heyde, der sich auf amtliche Daten des Deutschen Wetterdien­stes beruft.

Allerdings: Die Anzeige der Bürgerinit­iative wegen Subvention­sbetrugs bei der Staatsanwa­ltschaft Chemnitz lief ins Leere. Die Staatsanwa­ltschaft folgte der Sichtweise der Stadt. Heyde ficht das nicht an. „Keines meiner Argumente ist entkräftet worden“, sagt er und will sich jetzt an den neuen Innenminis­ter Roland Wöller (47, CDU) wenden. Frank Harnack

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Frank Heyde (53), Chef der Bürgerinit­iative Freibad Zschopau, vor dem Feld, von dem seiner Ansicht nach die Gerölllawi­ne kam.
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Das 1966 erbaute Freibad Zschopau, mit 50-Meter-Becken und Sprungturm, wird seit sieben Jahren nicht mehr genutzt. Es soll zu einem Naturbad umgewandel­t werden.
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