Gatlin im Doping-Fadenkreuz
LONDON - Hat Justin Gatlin es schon wieder getan? Zweimal ist der amtierende 100-m-Weltmeister wegen der Einnahme verbotener Substanzen bereits hochgegangen. Doch der nächste Zündsatz tickt.
Dass der US-Amerikaner wieder im Fadenkreuz der Doping-Fahnder steht, „verdankt“er seinem Berater Robert Wagner und Coach Dennis Mitchell. Sie gerieten im Gespräch mit englischen Undercover-Journalisten ins Plaudern. Die Reporter des Telegraph hatten vorgegeben, einen Leichtathletik-Spielfilm zu drehen. Wagner und Mitchell sollten den Hauptdarsteller trainieren. Mit der nötigen medizinischen Betreuung. Für 250 000 US-Dollar boten sie angeblich illegale Substanzen wie Testosteron und Wachstumshormone an. Wagner soll zudem gesagt haben: „Sie denken, Justin tut es nicht? Jeder macht es.“
Mit diesen Anschuldigungen kommt neuer Schwung in den Fall Gatlin. Er selbst weist alles zurück. „Ich nehme keine leistungssteigernden Mittel und habe dies auch nicht getan“, beteuerte der Sprinter. Schon 2001 (ein Jahr Sperre wegen Amphetaminen) und 2006 (vier Jahre Sperre wegen Testosteron) war Gatlin aufgeflogen. Als er in diesem Jahr in London noch vor Jamaikas Superstar Usain Bolt den WM-Titel über 100 m holte, waren erneut Zweifel laut geworden. Die neuesten Enthüllungen sorgen bei Präsident Sebastian Coe vom Weltverband IAAF für Bauchschmerzen: „Diese Vorwürfe sind extrem schwerwiegend.“