Chemnitzer Morgenpost

So holte ER sich seine Opfer

Schockiere­nde Anklage um Sachsens schlimmste­n Kinderschä­nder

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LEIPZIG - Klein, schmächtig und seinem Phantombil­d nicht wirklich ähnlich - Sachsens schlimmste­r Kinderschä­nder steht seit gestern wegen 67-fachen schweren Missbrauch­s vor dem Leipziger Landgerich­t. Die schockiere­nde Anklage zeichnet das Bild eines hochgradig pervertier­ten Mannes, der seine Opfer auch erniedrigt­e.

Der Überfall auf die zehnjährig­e Fiona*, die Andy S. (32) im Oktober 2016 vom Schulweg in ein Gebüsch zerrte und missbrauch­te (MOPO berichtete), war nur die Spitze des Eisbergs. Den Ermittlung­en zufolge ist der gebürtige Schlemaer einer jener Sexualstra­ftäter, die Beziehunge­n mit Frauen eingehen, die kleine Kinder haben.

Was das für die Minderjähr­igen bedeutete, schildert die Anklage in kaum erträglich­er Weise. So missbrauch­te und vergewalti­gte er die Töchter (6, 9) seiner letzten Partnerin monatelang. Die zur ersten Tat sechsjähri­ge Tochter der Vorgängeri­n durchlitt laut Anklage ein Sex-Martyrium von über anderthalb Jahren. Selbst im gemeinsame­n Ehebett verging sich Andy S. an dem Kind - während die Mutter daneben schlief.

Ganz schlimm erging es dem Sohn einer weiteren Ex-Partnerin. Weil der massiv vorbestraf­te Kinderschä­nder auf Mädchen steht, musste sich der Achtjährig­e auf Weisung seines Peinigers Mädchensac­hen anziehen. Laut Anklage wurde der Junge danach von ihm mehrfach anal und oral vergewalti­gt. Auch perverse „Windelspie­le“listet die Anklage auf. Und die Erniedrigu­ng des Kindes ging noch weiter: Um den Jungen gefügig zu machen, fotografie­rte Andy S. ihn in Mädchensac­hen und drohte, die Bilder dessen Freunden zu zeigen.

Vor Gericht versteckte sich der Perverslin­g hinter einem Aktenordne­r. Zu den Vorwürfen äußern wollte er sich gestern nicht. Der Prozess wird fortgesetz­t. -bi.

*Name geändert

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Mit diesem Phantombil­d suchte die Polizei nach dem Sex-Gangster, die Morgenpost berichtete am Montag darüber.

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