Chemnitzer Morgenpost

Herrlich-„Schwalbe“erhitzt Gemüter

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GLADBACH - Heiko Herrlich wollte am liebsten in jenem Erdboden versinken, auf den er kurz zuvor theatralis­ch gefallen war. „Ich schäme mich für die Aktion und möchte mich entschuldi­gen“, sagte der Trainer von Bayer Leverkusen nach seiner peinlichen Schwalbe.

Von einer „oscarreife­n Einlage“sprach Borussia Mönchengla­dbachs Vizepräsid­ent Rainer Bonhof, Herrlich zeigte immerhin Reue. „Das ist im Affekt passiert. Ich wollte da sicher keine Rote Karte fordern“, sagte der Bayer-Coach. Herrlich war in der 75. Minute des Pokalfight­s in Gladbach (1:0) nach einer leichten Berührung von Gladbachs Mittelfeld­spieler Denis Zakaria plötzlich wie vom Blitz getroffen zu Boden gegangen.

Ausgerechn­et Herrlich, der die Borussia 1995 als Spieler nach einem unrühmlich­en Wechselthe­ater in Richtung Dortmund verlassen hatte und in der Gladbacher Fangemeind­e noch immer als „Verräter“gilt. „Das hätte ich nicht machen brauchen, das war Blödsinn“, sagte Herrlich, dessen Aktion an die Trainer-Schwalbe von Norbert Meier 2005 erinnerte. Der damalige Coach des MSV Duisburg hatte mit Köln-Profi Albert Streit Stirn an Stirn gestanden, ehe er ebenfalls unvermitte­lt zu Boden sank. Der DFB hatte Meier daraufhin für drei Monate gesperrt, der MSV den Coach gefeuert. Ganz so hart wird es Herrlich nicht treffen, da beide Fälle kaum zu vergleiche­n sind. Ein Strafe droht dennoch. Es bestehe laut DFB der Verdacht, dass Herrlich „unsportlic­h habe. sich

verhalten“

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