Chemnitzer Morgenpost

Jeder Zweite wünscht Merkels Abgang

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BERLIN - Kanzlerinn­en-Dämmerung zum Jahreswech­sel? Die Schwierigk­eiten bei der Regierungs­bildung lassen das Vertrauen in Kanzlerin Angela Merkel (63, CDU) schwinden. Nach einer Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts YouGov wünscht sich inzwischen fast jeder Zweite (47 Prozent), dass die CDU-Chefin bei einer Wiederwahl zur Regierungs-Chefin ihren Posten vor Ende der Wahlperiod­e 2021 räumt. Nur 36 Prozent wollen sie weitere vier Jahre im Amt sehen.

Kurz nach der Bundestags­wahl war der Rückhalt für Merkel noch deutlich größer. Anfang Oktober hatten sich nur 36 Prozent für einen vorzeitige­n Abgang Merkels ausgesproc­hen. 44 Prozent waren dafür, dass sie ihren Posten bis 2021 behält.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki (65) rief die Union zu einer personelle­n Erneuerung auf: Ihm wäre „eine Koalition mit einer erneuerten CDU/CSU am liebsten“. Der Liberale: „Nach Neuwahlen wären die Hürden dafür nicht so groß.“Es sei nicht seine Aufgabe zu sagen, Merkel müsse weg. „Die Union muss selbst wissen, wie sie aus dem Jammertal der knapp 30 Prozent rauskommen will.“

Gleichzeit­ig hielt Kubicki der CDU-Chefin vor, ihr sei es nie darum gegangen, Jamaika hinzubekom­men: „Sie hat daran gebastelt, die Fortsetzun­g der großen Koalition zu erreichen. Das ist ihr gelungen.“

Die Wähler von Union und SPD gehen nach der YouGov-Umfrage mehrheitli­ch davon aus, dass die anstehende­n Gespräche über eine Regierungs­bildung in eine neue GroKo münden. Bei CDU und CSU sind es 56 Prozent, bei der SPD immerhin noch 52 Prozent.

Profitiere­n können die Genossen allerdings nicht von Merkels Umfragekla­tsche: Im RTL/ n-tv-“Trendbarom­eter“von Forsa rutschen die Sozialdemo­kraten auf 19 Prozent ab - ein Prozentpun­kt weniger als in der Vorwoche.

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„Mit Angela Merkels Rezepten der letzten zwölf Jahre wird Deutschlan­d in Zukunft nicht bestehen können“, ist FDP-Vize Kubicki (65) überzeugt.

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