Bei Rot-Weiß steckt der Teufel im Detail
Kaum bessere Ergebnisse, aber dennoch besser als in der vergangenen Saison
ZWICKAU - Die WM sorgt für eine extrem kurze Winterpause, auch die 3. Liga ist betroffen. Die Saison 2017/18 ging erst nach dem 20. Spieltag in die Winterpause, startet aber eine Woche früher (20. Januar) als sonst in die Rest-Rückrunde. Der FSV Zwickau schnitt bisher kaum besser ab, als im Vorjahr, aber der Teufel steckt im Detail!
Vergleich zum Vorjahr Zwickau hat die aktuelle Hinrunde mit 18 Punkten (Rang 17) genauso gut - oder eher schlecht - abgeschlossen wie in der letzten Spielzeit (17 Punkte/ Rang 19). Da der 20. Spieltag (3:2 gegen Chemnitz) noch vor der Winterpause ausgespielt wurde, stehen die Westsachsen aktuell bei 21 statt 20 Zählern. Aber der bloße Vergleich hinkt! Letztes Jahr befand sich Zwickau nach dem ersten Spieltag der Rückrunde zwei Punkte unter, dieses Jahr vier Punkte über dem Strich.
Positives Zwischen dem 7. und 13. Spieltag schnappten sich die Schwäne 14 von 21 Punkten, gewannen in Münster, holten Heimsiege gegen Magdeburg, Bremen II und Jena, punkteten in Rostock und Aalen. Außerdem ist es gelungen, mit Nico Antonitsch und Bentley Baxter Bahn zwei späte Transfers zu tätigen, die sofort einschlugen.
Negatives Die Abgänge von Patrick Göbel (Würzburg) oder Jonas Nietfeld (Regensburg) wogen schwer. Von den 13 Neuzugängen konnten sich mit Bahn und Antonitsch nur zwei in der Startelf etablieren. Der Rest zeigt gute Ansätze (Barylla, Wagner, Mauersberger, Eisele) oder ist zum Teil ein Totalausfall (Garbuschewski, Ferfelis, Tekerci).
Topspiel Da gibt es keine zwei Meinungen! Das 3:1 gegen Magdeburg war die bisher beste Saisonleistung, weil alles geboten wurde: erster Heimsieg, optimale Chancenverwertung, Kampf und Leidenschaft über 90 Minuten.
Flop-Spiel Unter diese Kategorie fallen gleich zwei Auftritte, die jeweils 0:4 endeten. Bei Aufsteiger Meppen und dem damaligen Schlusslicht Osnabrück leistete Zwickau einen spielerischen Offenbarungseid und geriet arg unter die Räder. MOPO-Spieler der Hinrunde René Lange: Der Linksverteidiger ist der Mann für die ruhenden Bälle. Torsten Ziegner hatte betont, dass der Abgang von Flügelflitzer und Standardspezialist Patrick Göbel (fünf Tore/zwölf Vorlagen) nicht 1:1 ersetzt werden könne. Der Ersatz bei Standards scheint gesichert. Egal ob Eckbälle oder Freistoßeingaben, „Rinne“legte mit seinen präzisen Vorlagen sechs Tore auf und traf per Freistoß gegen Paderborn.
Ausblick Landauf landab wird die letztjährige Frühjahrsrunde ins Feld geführt, um sich Mut zuzusprechen. Der FSV stieg wie Phoenix aus der Asche, holte in 19 Spielen 39 Punkte. Ähnliches ist diesmal schwer vorstellbar, da mit Robert Koch (Kreuzbandriss) einer der Erfolgsgaranten bis Saisonende ausfällt. Dafür arbeitet Sportdirektor David Wagner an einer Rückholaktion von Jonas Acquistapace (Lotte), der wie Koch im Winter zum FSV gewechselt war.
Michael Thiele