Dom wird jetzt gerade gerückt
ZWICKAU - Weil zwei Pfeiler des Zwickauer Doms die Last des Bauwerks nicht mehr tragen, neigt sich die Kirche 40 Zentimeter `gen Osten. Nun wird der Konstruktionsfehler aus dem 15. Jahrhundert mit moderner Technik behoben.
Die Sanierungsarbeiten kommen voran: Die bröselnden Fundamente wurden mit Stahlbeton verstärkt. „Zusätzlich werden die Fundamente längs und quer mit Bolzen verschraubt“, so Dombaumeister Michael Kühn. Über dünne Schläuche werde später weiterer Beton eingebracht, um auch letzte Hohlräume in den alten Fundamenten zu verfüllen.
Je schiefer die Kirche steht, desto mehr drücke das Gewicht des riesigen Baus. Zur Entstehungszeit um 1470 sei das Fundament völlig ausreichend gewesen. Allerdings wurde der Dom später um fünf Meter erhöht,
das verändere die Kräfte. Zahlreiche Zickzacklinien, die sich vom Fuß des Gebäudes bis nach oben zum Gewölbe fressen, zeugen davon.
Bis zur 900-Jahr-Feier Zwickaus im Mai sollen die Arbeiten im Außenbereich soweit abgeschlossen sein, dass die Baugrube provisorisch verschlossen werden kann. Fertig sein werde man mit der Sanierung im ersten Quartal 2019. Statt der zunächst geplanten 400 000 Euro kostet die Sanierung der Fundamente rund 650 000 Euro. Nach Abschluss der Arbeiten an der Ostseite muss mindestens ein weiteres Fundament an der Südseite des Doms saniert werden. Die Kosten dafür
liegen bei rund 300 000 Euro.