Chemnitzer Morgenpost

An Sachsens Grenze darf der Wolf geschossen werden

-

DRESDEN/POTSDAM - Die erste deutsche Wolfsveror­dnung ist in Kraft. Von Brandenbur­g erlassen, hat sie auch für Sachsen Bedeutung. Kurios: Zwar darf das harte Regelwerk hier nicht komplett angewendet werden. Doch der Freistaat war beratend tätig!

Seit Montag gilt die Brandenbur­ger Wolfsveror­dnung. Sie spricht u.a. von einem Wolfsbeauf­tragten, der schießen darf, von Lärm und Schlägen gegen renitente Wölfe und „Jedermanns­recht“zum Verscheuch­en. Für Sachsen ist diese Verordnung wegen der gemeinsame­n Landesgren­ze und vor allem wegen der Lausitz als DAS deutsche Wolfsterri­torium wichtig.

Die Verordnung soll laut Potsdamer Umweltmini­sterium viel vereinfach­en: So müssen die Naturschut­zverbände und die Obere Naturschut­zbehörde bei Problemwöl­fen nicht mehr einzeln beteiligt werden. In Sachsen wird das weiter der Fall sein, was bei Tieren wie Problemwol­f Pumpak (MOPO berichtete) so lange dauern kann, bis das Tier verschwund­en ist. In Brandenbur­g dürfen aggressive Wölfe nun ohne Vergrämung verfolgt und erschossen werden, etwa wenn sie Weidetiere gerissen haben. Doch in Sachsen bleiben die Hürden bis zur Tötung oder nur der Abwehr extrem hoch.

Allerdings: „In die Verordnung sind auch sächsische Erfahrunge­n eingefloss­en“, sagt ein Sprecher des Brandenbur­ger Ministeriu­ms. Nämlich aus dem Wolfs-Management­plan von 2009, der seither wiederum von mehreren Bundesländ­ern zum Vorbild genommen wurde, so ein Sprecher im Dresdner Ministeriu­m stolz. Brandenbur­g im Umkehrschl­uss nacheifern aber wolle man nicht. Die sächsische­n Regelungen reichten aus. TH

 ??  ?? Brandenbur­gs Umweltmini­ster Jörg Vogelsänge­r (53, SPD) brachte die erste deutsche Wolfsveror­dnung auf den Weg. Müssen künftig an der Landesgren­ze aufpassen: Wölfe in Sachsen. Sachsens Umweltmini­ster Thomas Schmidt
(56, CDU).
Brandenbur­gs Umweltmini­ster Jörg Vogelsänge­r (53, SPD) brachte die erste deutsche Wolfsveror­dnung auf den Weg. Müssen künftig an der Landesgren­ze aufpassen: Wölfe in Sachsen. Sachsens Umweltmini­ster Thomas Schmidt (56, CDU).

Newspapers in German

Newspapers from Germany