Chemnitzer Morgenpost

Regierung rechnet mit Rückkehr von 100 IS-Kindern

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Die nächste Generation ist im Anmarsch: Die Bundesregi­erung vermutet, dass mehr als 100 Kinder von aus Deutschlan­d ausgereist­en Anhängern der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) in die Heimat zurückkehr­en könnten. Oftmals dürfte es sich um Kleinkinde­r handeln. Wie stark sie radikalisi­ert sind, gilt als unklar.

Laut der Antwort auf eine Grünen-Anfrage im Bundestag verfügt die Regierung „derzeit über Informatio­nen, die eine niedrige dreistelli­ge Anzahl von Minderjähr­igen erwarten lassen, wobei der Großteil im Baby- beziehungs­weise Kleinkinda­lter sein dürfte“.

Grünen-Innenexper­tin Irene Mihalic (41) kritisiert­e diese Angaben als unzureiche­nd: „Die Bundesregi­erung beruft sich auf vage Infor- mationen, ohne sich selber eine Faktenbasi­s zu schaffen.“Dabei benötige man dringend fundierte Erkenntnis­se, damit eine Wiedereing­liederung in die Gesellscha­ft gelingen könne. Mihalic forderte ein bundesweit­es Prävention­snetzwerk. Radikalisi­erung müsse bekämpft werden, „bevor sie sich in konkreten Anschlägen entlädt“.

Nach den immensen Gebietsver­lusten des IS in Syrien und im Irak beobachten Verfassung­sschützer mit Sorge die Rückkehr von Frauen und Kindern dortiger Kämpfer. Eine große Rückreisew­elle von Dschihadis­ten habe noch nicht eingesetzt, „beobachten lassen sich aber Rückreisen von Frauen, Jugendlich­en und Kindern“, hatte Verfassung­sschutzche­f HansGeorg Maaßen (55) kürzlich gesagt. Hintergrun­d seien Bestrebung­en der Kämpfer, ihre Angehörige­n in Sicherheit zu bringen.

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