Nord undn Süd reichen die Hand
SEOUL/PJÖNGJANG - Die ersten Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea seit Langem nähren die Hoffnung auf Entspannung. Zunächst geht es um eine Zusammenarbeit bei den Olympischen Spielen im Februar in Pyeongchang. Seoul will aber auch bei humanitären und militärischen Fragen mit Nordkorea kooperieren. Das könnte ein bedeutender Schritt Richtung Wiedervereinigung sein.
Im Zuge seiner plötzlichen Annäherung an Südkorea will Nordkorea eine hochrangige Delegation und Sportler zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar entsenden. Bei ihren ersten offiziellen Gesprächen seit zwei Jahren legten beide Länder im Grenzort Panmunjom ihre Vorschläge für die Zusammenarbeit bei den Spielen in Südkorea und für eine Verbesserung der Beziehungen vor.
Nordkorea habe angeboten, neben Regierungsvertretern und Athleten auch „Mitglieder des Nationalen Olympischen Komitees, Künstler, eine Fangruppe, ein Taekwondo-Showteam sowie Journalisten zu schicken“, hieß es.
Die Gespräche kamen nach überraschenden Entspannungssignalen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un (34) zustande. Kim hatte am Neujahrstag die Entsendung einer Abordnung zu den Winterspielen vom 9. bis zum 25. Februar im Nachbarland in Aussicht gestellt. Die südkoreanische Seite schlug dem Norden vor, dass Mannschaften beider Länder bei der Eröffnungs- und Schlussfeier der Winterspiele gemeinsam marschieren.
Darüber hinaus drängte Seoul aber auch auf neue Treffen zwischen Familien, die durch den Korea-Krieg (1950-’53) auseinandergerissen wurden. Auch habe man Gespräche zwischen Militärs beider Seiten vorgeschlagen, um Zwischenfälle an der Grenze zu verhindern. Es sei nötig, einen Dialog über den Frieden einschließlich der Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel aufzunehmen. Schließlich verständigte man sich gestern darauf, die hochrangigen Gespräche fortzusetzen.