Mehr Respekt!
A ngriffe auf Polizisten in Sachsen nehmen dramatisch zu. Laut Innenministerium wurden Polizeibeamte im Jahr 2016 in 1 462 Fällen Opfer von Übergriffen, Beleidigungen, Drohungen und Körperverletzungen bis hin zum versuchten Mord. Schon Kleinigkeiten wie etwa Ruhestörungen können in Gewalt umschlagen, wissen Streifenpolizisten zu berichten. Die Hemmschwelle ist merklich gesunken.
D ie Ursachen? Unsere Gesellschaft verroht! Ein Spiegel dieser Entwicklung bieten die sozialen Medien, in denen der Hass immer hemmungsloser zelebriert wird. Die Respektlosigkeit wird auf die Straße getragen - nicht nur Polizisten spüren das.
E ine Ursache ist aber auch, dass der Staat diejenigen, die in seinem Auftrag für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit täglich ihr Leben riskieren, nicht immer ausreichend schützt.
D as jahrelange Kaputtsparen der Polizei ist ein Beispiel dafür. Eine Justiz, die weder schnell noch im Strafrahmen konsequent Angriffe ahndet und regelmäßig an der Ahndung von Gruppengewalt scheitert, ein weiteres.
U nd dass die eigene Führung vor der Böswilligkeit einiger ideologisch verbohrter InternetSchreihälse einknickt und in der Posse um die Sitzbestickung der neuen SEK-Panzer einen geradezu jämmerlichen Rückzieher vollzieht, stärkt auch nicht gerade Rücken und Moral der Truppe.
A ngriffe auf Polizisten sind Angriffe auf die Gesellschaft, letztlich also auf uns. Zudem: In jeder Uniform steckt ein Mensch, der eine Familie hat, unser Nachbar und Sportkamerad ist. Begegnen wir uns also wieder mit mehr Respekt - egal ob der Mensch gegenüber Uniform trägt oder nicht.