Dieser Autoknacker bleibt hinter Gittern
Von diesem Ausflug aus der JVA Dresden ins Landgericht Chemnitz hatte sich Lars F. (40) mehr erhofft: Der Autoknacker wollte gestern eine Bewährungsstrafe erreichen. Nach wenigen Minuten war klar: Er bleibt hinter Gittern. Das Amtsgericht Chemnitz hatte den Mann im November zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt - keine Chance auf Bewährung. Lars F., dem fünf Autoeinbrüche nachgewiesen werden konnten, ging in Berufung. Doch seine Taten waren zu dreist. Frisch aus einer Drogentherapie und dem Knast entlassen, knackte er im Sommer 2017 im Stadtgebiet fünf Autos, ging mit geklauten Geldkarten einkaufen und hob rund 3 100 Euro von den Konten ab.
Grund: Der gelernte Web- und Mediendesigner musste seine Drogensucht finanzieren, war von der Teufelsdroge Crystal abhängig. Bei den Einbrüchen richtete er mehr als 5 000 Euro Schaden an. Richter Markus Zimmermann (58) ließ gestern keine Luft ran: „Normalerweise müsste man Ihnen noch zwei Jahre Entzug auferlegen und erst danach die Haftstrafe verbüßen lassen.“
Verblüffte Blicke beim Angeklagten. Nach einer kurzen Beratung mit Verteidiger Uwe Lang (62) sagte er kleinlaut: „Ich ziehe meine Berufung zurück.“Damit ist das Amtsgerichtsurteil rechtskräftig.