RB Leipzig will roten Bullen zähmen
LEIPZIG - RB Leipzig eifert dem 1. FC Köln nach. Nicht sportlich, sondern tierisch. Was für „Kölle“der Geißbock „Hennes“ist, könnte in der Sachsenmetropole bald ein echter Stadion-Bulle als lebendes Maskottchen werden. Der Leipziger Zoo hat für den Marketing-Gag jedenfalls schon mal ein afrikanisches Watussi-Rind angeschafft.
Eigentlich gehört die Haltung der zoologisch eher unbedeutenden Watussis nicht zum Leipziger Masterplan „Zoo der Zukunft“. Denn in Afrika sind es ganz normale Haustiere, die vor allem Milch und Fleisch liefern.
Doch seit Dezember ist Zoo- Chef Dr. Jörg Junhold (53) stolzer Besitzer eines Watussi-Rindes, das sich derzeit noch im Quarantäne-Stall befindet. Hintergrund ist ein tierischer und bisher streng geheimer PR-Gag, den sich Marketing-Fuchs Junhold gemeinsam mit den RB-Verantwortlichen ausgedacht hat. Denn Watussis werden in Afrika zuweilen auch „Red Bulls“genannt - wegen ihres rötlich schimmernden Fells.
Nach Geißbock „Hennes“, der seit 1950 in nunmehr achter Generation „12. Mann“der Kölner ist, soll die Bundesliga ein weiteres Lebend-Maskottchen bekommen. Wenn es gelingt, den Gehörnten handzahm zu erziehen, soll das Watussi im Zentralstadion bald die bei den Fans eher belächelte „Bulli“-Puppe ersetzen.
Doch bis dahin ist noch einiges zu tun. So muss der Bulle erst einmal zum Ochsen werden, sprich sein Gemächt opfern. Zudem sucht Zoo-Direktor Junhold einen Tierpfleger, möglichst RB-Fan, der das Watussi handzahm erzieht, sodass es bei Heimspielen später unfallfrei eine Ehrenrunde im Stadion hinbekommt. Leben soll der „Rote Bulle“aber nicht auf dem RB-Campus, sondern wie „Hennes“im Zoo. -bi.-