Chemnitzer Morgenpost

Nahles knöpft sich GroKo-Gegner vor

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BERLIN - Die Sozialdemo­kratie zwischen Hü und Hott: Innerhalb der Partei droht der Zoff um die GroKo-Pläne zu eskalieren. Nun hat sich SPD-Fraktions-Chefin Andrea Nahles (47) eingeschal­tet. Die Ex-Ministerin wirft den Gegnern von Schwarz-Rot auch in der eigenen Partei vor, das ausgehande­lte Sondierung­sergebnis „mutwillig“schlechtzu­machen.

„Da wird ein Ergebnis schlechtge­redet von einigen, die egal, was wir verhandelt hätten, gegen die GroKo sind“, sagte Nahles im Deutschlan­dfunk. „Das akzeptiere ich nicht, da werde ich dagegenhal­ten.“Auch SPD-Boss Martin Schulz (62) hat den Deal mit der Union verteidigt: „Wir haben eine lange Liste von Punkten durchgeset­zt, die das Leben der Menschen ganz konkret verbessern. Daran gibt es nichts kleinzured­en.“

Die SPD habe natürlich nicht alles bekommen, sagte er dem Redaktions­Netzwerk Deutschlan­d. „Aber das, was wir durchgeset­zt haben, rechtferti­gt die Aufnahme von Koalitions­verhandlun­gen.“Die Parteiführ­ung werde am kommenden Sonntag geschlosse­n dafür eintreten. „Daran gibt es keinen Zweifel.“Juso-Chef Kevin Kühnert (28) hält das Ergebnis des Votums für offen: „Wetten würde ich im Moment keine abschließe­n. Abseits der Parteiführ­ung gibt es in der SPD aktuell ein extrem kontrovers­es Stimmungsb­ild.“

CSU-Chef Horst Seehofer (68) lehnt zwar Nachverhan­dlungen ab, hat aber Mitleid mit Ober-Genosse Schulz: „Ich bin nicht der Anwalt der SPD. (...) Ich betrachte die Diskussion mit Respekt und ich wünsche dem Parteivors­itzenden, dass er letzten Endes die Zustimmung zur Großen Koalition auf dem Parteitag bekommt.“Sowohl die CDU- als auch die CSU-Spitze wollen noch am Sonntagabe­nd direkt nach der Entscheidu­ng des SPD-Sonderpart­eitags in Bonn über die Konsequenz­en beraten.

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