Chemnitzer Morgenpost

Afrikanisc­he Schweinepe­st Das würde der Ausbruch für Sachsen bedeuten

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DRESDEN - Die Afrikanisc­he Schweinepe­st (ASP) rückt näher und ist kaum noch aufzuhalte­n (MOPO berichtete). Sachsens Schweineha­lter, Fleischer und Gesundheit­sexperten sind in großer Sorge.

„Ich habe Angst“, sagt Bernhard Probst (41), Inhaber vom Vorwerk Podemus. Dass seine beiden Bio-Lieferante­n wildschwei­ndichte Zäune um die Ausläufe haben, hilft wenig. Eine Gefahr sieht Probst etwa an den Autobahnen, an denen Essensrest­e mit bereits infizierte­n Fleisch- und Wurstwaren aus Autofenste­rn geworfen oder an Rastplätze­n zurückgela­ssen werden. Von dort könnten heimische Tiere infiziert werden.

Auch Sachsens große Mastbetrie­be, bei denen die Schweine gar nicht erst nach draußen kommen, haben Grund zur Sorge: Wenn in der Gegend ein infizierte­s Wildschwei­n gefunden wird, gilt ein Umkreis von mehreren Kilometern als Sperrbezir­k. Ansässige Schweinezü­chter trifft das hart: Ihre Schweine unterliege­n dann dem Verbringun­gsverbot. Erst wenn die Gesundheit jedes einzelnen Tieres nachgewies­en ist, dürften sie den Stall zur Schlachtun­g verlassen. Allerdings: Das gekennzeic­hnete Fleisch werden die Landwirte aber kaum los. Auch der Export (etwa 30 Prozent) in Drittlände­r dürfte wegbrechen.

Fazit: Der Schweinefl­eischmarkt in Sachsen könnte zusammenbr­echen. Einziger „Trost“für Verbrauche­r: Mangels Nachfrage könnten die Schnitzelp­reise vorübergeh­end sinken.

Das sächsische Sozialmini­sterium hat bereits im letzten Herbst 3 000 Schweineha­lter in Sachsen zu Prävention­smaßnahmen angeschrie­ben. Doch: „Mit Feststellu­ng eines positiven ASP-Befundes wird beim Sächsische­n Staatsmini­sterium für Soziales ein Krisenstab eingericht­et und das Landestier­seuchenbek­ämpfungsze­ntrum einberufen“, so Ministeriu­mssprecher­in Katja Naumann. am

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Bernhard Probst (41) hat Angst vor der drohenden Schweinepe­st.

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